Entwicklung im Iran Das Ende des Pfauenthrons: Ayatollah stürzt 1979 den Schah

Silvana Guanziroli

11.2.2018

Es war eine Revolution, die bis heute anhält. Im Winter 1978/1979 überschlugen sich im Iran die Ereignisse. Es kam zu Generalstreiks und Massenunruhen gegen den autokratischen Herrscher Schah Mohammad Reza Pahlawi. Der Schah und seine Frau Farah Diba mussten ins Exil fliehen. Jetzt jährt sich das Ende des Pfauenthrons zum 39. Mal.  

Für die Führung im Iran ist der 11. Februar der wichtigste Tag im Jahr. Ohne diesen Tag im 1979 gäbe es die islamische Republik am Persischen Golf in ihrer heutigen Form nicht. An diesem Tag stürzte Ayatollah Khomeini die von den USA unterstützte Monarchie im Land. Nach Monaten voller Unruhen und Protesten. 

Aber was führte damals konkret zum Aufstand? Schah Mohammad Reza Pahlawi kontrollierte das Land mit harter Hand. Politische Gegner liess er ins Gefängnis werfen, foltern und sogar töten. Eine hohe Korruption unter seinem Regime bedeutete für die Mehrheit der Bevölkerung enorm schlechte Lebensbedingungen. 

Zehn Tage der Morgendämmerung

Zu einer ersten Eskalation kam es im September 1978. Damals ging die iranische Armee mit Panzern und Hubschrauber gegen Demonstranten vor. Das Volk war empört und organisierte den ersten Generalstreik, der nach kurzer Zeit das ganze Land lahmlegte. Selbst in den Gefängnissen im Land kam es zu Aufständen.

Der Schah verliess am 16. Januar 1979 den Iran, Khomeini nutzte die Gelegenheit und kehrte am 1. Februar zurück nach Teheran. Letztendlich brach Pahlavis Regierung am 11. Februar 1979 vollständig zusammen.

Jedes Jahr werden die Tage vom 1. Februar bis 11. Februar im Iran gefeiert. Diese Zeit trägt den Namen die «Zehn Tage der Morgendämmerung». Eine Zeit, in der sich das Land von westlichem Einfluss und ausländischer Dominanz unabhängig machte. 

Schurkenstaat und Atommacht

Während Pahlavi mit seiner Monarchie sehr westlich orientiert war, führten die Ajatollahs das Land auf einen strikt anti-westlichen, extrem konservativen Kurs. Obwohl es in der Hauptstadt Teheran und anderen Grossstädten immer wieder zu Protesten gegen das Regime kommt und der Iran international weitgehend isoliert ist, zeichnen sich keine wesentlichen Veränderungen oder Reformen ab.

Als Reaktion auf die ersten israelischen Atomwaffen im Jahr 1988 rief die geistliche Führung des Iran zum Bau einer islamischen Atombombe auf. Als zu Beginn des neuen Jahrtausends deutlich wurde, dass die Perser tatsächlich an Atomwaffen arbeiteten und Uran anreicherten, kam es zum Konflikt mit dem Westen. Es folgten Sanktionen. Erst 2015 gelang es, ein Atomabkommen auszuhandeln, das zu einer zeitweiligen Entspannung führte.

Proteste gehen auch 2018 weiter

Anfang 2018 kam es zum wiederholten Mal zu Protesten der iranischen Bevölkerung. Akuter Anlass war die Streichung staatlicher Unterstützungsgelder für Millionen Bedürftige, doch dahinter steht auch der Wunsch nach mehr Freiheit und Demokratie.

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