«Castle Mall»Das verlassene Spassbad und seine thailändischen Hausgeister
phi
12.1.2019
Das verlassene Spassbad und seine thailändischen Hausgeister
Willkommen in der «Castle Mall» – oder was davon übrig geblieben ist: Das Einkaufszentrum mit angeschlossenem Wasserpark. Und dabei wurde dieser Konsum-Komplex in Thailand erst 1995 gebaut.
Bild: Dukas/Dax Ward
Die Mall liegt in der Provinz Kanchanaburi, genauer gesagt im Landkreis Kanchanaburi – und um präziser zu werden: in der Stadt Kanchanaburi, die gut 170'00 Einwohner zählt.
Bild: Dukas/Dax Ward
In diesem thailändischen Tempel des Detailhandels konnten Kunden nicht nur einkaufen, sondern sich auch vergnügen. Und wie! Während sich die Kleinen im Vergnügungs- und Wasserpark austobten, erholten sich die Eltern im Kino vom Einkauf mit den Kids.
Bild: Dukas/Dax Ward
Anfangs galt das Zentrum noch als lohnendes Ziel für Familien, aber der Glanz verblasste schnell. Der Hauptgrund dafür waren die Konkurrenz-Malls, die nach und nach in der Umgebung aufploppten.
Bild: Dukas/Dax Ward
Dass das Personal als notorisch faul galt und der Besitzer das Interesse an seiner Investition verlor, nachdem seine Frau gestorben ist, machte die Sache nicht besser. Die Folgen waren verheerend.
Bild: Dukas/Dax Ward
Erst erwischte es den Detailhandel, und als der 2005 seine Türen schloss, drehte das auch dem Spassbad das Wasser ab. Nur das Kino und eine Restaurant konnten sich halten – bis 2013 und 2011.
Bild: Dukas/Dax Ward
Statt Kindern bevölkern nun Algen und Altreifen den Wasserpark. Der Geist aus dem Disney-Streifen «Aladdin» spielt den stillen Bademeister. «Es ist unheimlich», beschreibt Fotograf Dax Ward das Szenario.
Bild: Dukas/Dax Ward
«Die Rolltreppen sehen wie eine Todesfalle aus und sind mit etwas abgetrennt, das wie ein Polizei-Absperrband aussieht», so der US-Fotograf. Heute finden Landstreicher hier dann und wann ein Dach über dem Kopf.
Bild: Dukas/Dax Ward
Wer nicht weiss, was hier gespielt wird, muss mitunter annehmen, dass an diesem Ort Krieg herrscht. Aber die Jungs mit Luftgewehren oder Paintball-Pistolen wollen nur spielen. «Das kam sicherlich unerwartet und war zuerst etwas schockierend», beschreibt Ward das Aufeinandertreffen mit den Vermummten.
Bild: Dukas/Dax Ward
Aber die Freizeit-Soldaten seien eigentlich sehr nett. Dennoch: Als wäre das alles (inklusive diesem Rest einer Pflanze) nicht schon depremierend genug, gab es 2010 tatsächlich Mord und Totschlag an diesem traurigen Ort.
Bild: Dukas/Dax Ward
Ein 45-jähriger tauber Mann soll damals erst seine Frau in seinem Wagen getötet haben, um sich anschliessend mit Gift selbst in der Mall zu richten. Und weil Thais daran glauben, dass alle Dinge beseelt sind und Orte zudem einen Hausgeist haben, ...
Bild: Dukas/Dax Ward
... dürften neben dem auch die Seelen von Herrn und Frau Surachet in der Brache herumspuken.
Bild: Dukas/Dax Ward
Das verlassene Spassbad und seine thailändischen Hausgeister
Willkommen in der «Castle Mall» – oder was davon übrig geblieben ist: Das Einkaufszentrum mit angeschlossenem Wasserpark. Und dabei wurde dieser Konsum-Komplex in Thailand erst 1995 gebaut.
Bild: Dukas/Dax Ward
Die Mall liegt in der Provinz Kanchanaburi, genauer gesagt im Landkreis Kanchanaburi – und um präziser zu werden: in der Stadt Kanchanaburi, die gut 170'00 Einwohner zählt.
Bild: Dukas/Dax Ward
In diesem thailändischen Tempel des Detailhandels konnten Kunden nicht nur einkaufen, sondern sich auch vergnügen. Und wie! Während sich die Kleinen im Vergnügungs- und Wasserpark austobten, erholten sich die Eltern im Kino vom Einkauf mit den Kids.
Bild: Dukas/Dax Ward
Anfangs galt das Zentrum noch als lohnendes Ziel für Familien, aber der Glanz verblasste schnell. Der Hauptgrund dafür waren die Konkurrenz-Malls, die nach und nach in der Umgebung aufploppten.
Bild: Dukas/Dax Ward
Dass das Personal als notorisch faul galt und der Besitzer das Interesse an seiner Investition verlor, nachdem seine Frau gestorben ist, machte die Sache nicht besser. Die Folgen waren verheerend.
Bild: Dukas/Dax Ward
Erst erwischte es den Detailhandel, und als der 2005 seine Türen schloss, drehte das auch dem Spassbad das Wasser ab. Nur das Kino und eine Restaurant konnten sich halten – bis 2013 und 2011.
Bild: Dukas/Dax Ward
Statt Kindern bevölkern nun Algen und Altreifen den Wasserpark. Der Geist aus dem Disney-Streifen «Aladdin» spielt den stillen Bademeister. «Es ist unheimlich», beschreibt Fotograf Dax Ward das Szenario.
Bild: Dukas/Dax Ward
«Die Rolltreppen sehen wie eine Todesfalle aus und sind mit etwas abgetrennt, das wie ein Polizei-Absperrband aussieht», so der US-Fotograf. Heute finden Landstreicher hier dann und wann ein Dach über dem Kopf.
Bild: Dukas/Dax Ward
Wer nicht weiss, was hier gespielt wird, muss mitunter annehmen, dass an diesem Ort Krieg herrscht. Aber die Jungs mit Luftgewehren oder Paintball-Pistolen wollen nur spielen. «Das kam sicherlich unerwartet und war zuerst etwas schockierend», beschreibt Ward das Aufeinandertreffen mit den Vermummten.
Bild: Dukas/Dax Ward
Aber die Freizeit-Soldaten seien eigentlich sehr nett. Dennoch: Als wäre das alles (inklusive diesem Rest einer Pflanze) nicht schon depremierend genug, gab es 2010 tatsächlich Mord und Totschlag an diesem traurigen Ort.
Bild: Dukas/Dax Ward
Ein 45-jähriger tauber Mann soll damals erst seine Frau in seinem Wagen getötet haben, um sich anschliessend mit Gift selbst in der Mall zu richten. Und weil Thais daran glauben, dass alle Dinge beseelt sind und Orte zudem einen Hausgeist haben, ...
Bild: Dukas/Dax Ward
... dürften neben dem auch die Seelen von Herrn und Frau Surachet in der Brache herumspuken.
Bild: Dukas/Dax Ward
Die «Castle Mall» war einst ein Einkaufsparadies inklusive Wasserpark. Heute wirkt der verlassene Ort in Thailand verwunschen – was nicht zuletzt mit einem schaurigen Mord zu tun haben könnte.
Dax Ward hat ein Faible für verlassene Orte: Der Amerikaner bereist seit 2003 die Welt. Das Geld dafür verdient er als Fotograf und Technik-Lehrer. 2007 landet er in Bangkok, was gut zu seinem liebsten Sujet passt: Zuletzt lag sein Fokus auf Plätzen, die sonst keinen mehr interessieren. «Seit 2016 fotografiere ich verlassene Orte und habe über 30 Locations in Thailand dokumentiert», sagt Ward.
«Mich fasziniert die Geschichte der Orte, die einmal wichtiger Teil der lokalen Gesellschaft waren, nun jedoch verfallen und von der Historie vergessen vor sich hindämmern», erläutert er seine Vorliebe. «Ich mache die Bilder, um eine Zeit, einen Ort und eine ökonomische oder soziale Realität abzubilden. Dabei versuche ich, die erloschene Nützlichkeit der Einrichtung zu spüren und vielleicht einen Blick auf ihre unsichere Zukunft zu wagen.»
Alles beseelt
Bangkok ist auch deshalb die ideale Basis für Ward, weil in der 8,2 Millionen Einwohner grossen Metropole immer etwas läuft: «Jeder Moment liefert etwas Interessantes oder Einzigartiges.» Seine Bilderreihe über verlassene Orte nennt der Fotograf «Abandonia» – und für die Thais sind auch diese Orte heilig, obwohl sie zerfallen.
Das liegt an der Weltanschauung der Leute, nach der alles beseelt ist: «Thais glauben an Dutzende von Geisterformen. Es gibt Geister mir Skelett-Pferdeschädel, Geister, die nachts auf einer Kelle umherfliegen, winzige Geister, die die Leber fressen und Geister in den Formen aller möglichen Bäume.»
Es sei untertrieben, zu sagen, die Gesellschaft sei spirituell. So habe sogar jedes Gebäude seinen Geist, der in einem eigenen Haus vor dem Haus wohne. Im Fall der obigen, unheimlichen «Castle Mall» will man dem Amerikaner Glauben schenken.
Achtung Fleischfresser! Wer auf dem Gelände des ehemaligen Themenparks «Dinosaur World» unterwegs ist, dem kann durchaus mulmig werden.
Bild: Dukas/Catersnews
Allerdings sind es wohl weniger die rund hundert Dinsoaurier-Repliken, die einem hier Gänsehaut machen ...
Bild: Dukas/Catersnews
... als der Eindruck, dass diesen Freizeitpark womöglich eine Katastrophe heimgesucht hat. Schliesslich stehen hier etwa 100 angegammelte Dino-Figuren auf rund 260'000 Quadratmetern - aber es gibt keinerlei Menschen.
Bild: Dukas/Catersnews
Eine umgestürzte 12 Meter lange Kong-Kong-Figur erinnert daran, dass der Freiteipark in den 1970er Jahren auch einmal als «John Agar's Land of Kong» bekannt war.
Bild: Dukas/Catersnews
Der fürchterliche King Kong liegt heute - wehrlos wie ein Käfer - auf dem Rücken und starrt in den blauen Himmel über Arkansas.
Bild: Dukas/Catersnews
Für Dax Ward, leidenschaftlicher «Urban Explorer», handelt es sich um einen der aufregendsten verlassenen Orte, die er bisher besucht hat.
Bild: Dukas/Catersnews
Wie er auf das Grundstück gelangt ist, will Ward allerdings nicht erzählen, um den Ort vor Vandalismus zu schützen.
Bild: Dukas/Catersnews
Bis zum jahr 2005 war der Themenpark geöffnet. Seither gammelt er unaufhaltsam vor sich hin.
Bild: Dukas/Catersnews
Die Natur hat sich die ehemalige Touristenattraktion zurückgeholt. Auf dem Gelände leben heute wieder Biber und Wild. Nachts kommen die Coyoten.
Bild: Dukas/Catersnews
Im Jahr 2011 brannte das Hauptegbäude auf dem Gelände ab - vermutlich war es Brandstiftung.
Bild: Dukas/Catersnews
Einige der Dinosaurier-Figuren schafften es als Statisten in den Horrorfilm «It's alive» von 1969.
Bild: Dukas/Catersnews
Richtig viel Leben steckt in den den Dinos allerdings nicht mehr.
Bild: Dukas/Catersnews
Dax Ward lebt heute zwar in Thailand, doch er stammt aus dieser Ecke der USA.
Bild: Dukas/Catersnews
Er habe schon viele verlassene Orte besucht, meint Ward, aber dieser sei etwas besonderes.
Bild: Dukas/Catersnews
Und dass er ganz ganz in der Nähe liege, wo er aufgewachsen sei, mache ihn noch spezieller.
Bild: Dukas/Catersnews
Wer es beim Verfall gediegener mag, dem seien die vor sich hinrottenden Paläste ans Herz gelegt:
Kaum zu glauben: Diese Paläste sind dem Verfall preisgegeben
Das Schloss Sammezzano ist ein Highlight in Roman Robroeks besuchten verlassenen Orten. Das Schloss wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Marchese Ferdinando Panciatichi Ximenes d’Aragona im damals modernen maurischen Stil erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss ein Luxushotel. Seit 25 Jahren steht es leer.
Bild: Dukas
Wintergarten einer Jugendstilvilla in Belgien. Ursprünglich ein Hochzeitsgeschenk eines reichen Belgiers an seinen Nachwuchs, wurde das Haus zu klein und später aufgegeben.
Bild: Dukas
Atemberaubende Aussicht aus einer Villa in der Schweiz auf den Lago Maggiore.
Bild: Dukas
Das Foto eines Zimmers in einem beeindruckenden verlassenen Palast in Polen, der inzwischen wieder renoviert wird. Das ursprüngliche Gebäude wurde im 13. Jahrhundert erbaut, jedoch im 17. Jahrhundert erweitert. Der Palast hatte viele verschiedene Besitzer, darunter im 19. Jahrhundert reiche Amerikaner. Später fungierte das Gebäude auch als Archiv und als Kinder-Sanatorium.
Bild: Dukas
Opulenter Stuck und prächtige Statuen in einem verlassenen italienischen Schloss.
Bild: Dukas
An diesem Anwesen in Italien hat der Zahn der Zeit schon beträchtlich genagt.
Bild: Dukas
In diesem Gebäude in Deutschland richtet man den Blick sicherheitshalber nach oben.
Bild: Dukas
Die Bibliothek im verlassenen Haus eines Arztes in Deutschland.
Bild: Dukas
In dieser Villa mit fantastischer Aussicht in Italien sind bereits wieder Renovierungsarbeiten im Gange. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier sogar ein Gefängnis, später eine Schule.
Bild: Dukas
Diese italienische Villa aus dem frühen 20. Jahrhundert schätzt Robroek für ihre architektonischen Details.
Bild: Dukas
Prächtiges Treppenhaus in einem verlassenen Gebäude in Frankreich.
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