Der Fall «Anna Delvey» Deutsche Hochstaplerin schuldig gesprochen

SDA

26.4.2019 - 02:58

Die Hochstaplerin Anna Sorokin am Donnerstag im Gerichtssaal in New York.
Die Hochstaplerin Anna Sorokin am Donnerstag im Gerichtssaal in New York.
Bild: AP Photo/Richard Drew

Eine Deutschrussin, die sich als reiche Erbin ausgegeben und so in New York Hunderttausende Dollar erschlichen hatte, wird wegen Diebstahls verurteilt. Ihr droht eine jahrelange Haftstrafe.   

Die deutsch-russische Hochstaplerin Anna Sorokin ist in New York wegen Diebstahls verurteilt worden. Eine Jury sprach die 28-Jährige, die sich eine falsche Identität als reiche Erbin zugelegt hatte, am Donnerstag in allen zehn Anklagepunkten schuldig.

Wie Staatsanwalt Cyrus Vance mitteilte, soll das Strafmass am 9. Mai verkündet werden. Der Deutschrussin drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Sorokin soll ihre Opfer um insgesamt 275'000 Dollar gebracht haben, um einem luxuriösen Lebenswandel zu frönen. Laut Anklage war es ihr durch geschickte Lügen und ein selbstbewusstes Auftreten gelungen, von verschiedenen Banken Kredite in Höhe von zehntausenden Dollar zu erhalten, umsonst in Privatflugzeugen zu reisen und Monate in Luxushotels in Manhattan zu leben, ohne die Rechnungen zu begleichen.

Sie versuchte ausserdem, eine Mischung aus Nachtclub und Kunstgalerie zu gründen und dafür 22 Millionen Dollar zu leihen – und setzte dafür gefälschte Dokumente ein. Staatsanwältin Catherine McCaw warf ihr während des Prozesses vor, mit «krimineller Absicht» gehandelt zu haben.

Sorokins Geschichte soll verfilmt werden

Sorokins Anwalt Todd Spodek wies die Vorwürfe dagegen zurück. «Sie hat nichts unternommen, um die New Yorker von ihrem Geld zu trennen – sie haben es ihr gegeben.»

Die Deutschrussin stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Sie ist die Tochter eines russischen Lastwagenfahrers. Als sie 16 Jahre alt war, ging die Familie nach Deutschland. 2016 kam Sorokin in die USA und schleuste sich unter dem Namen Anna Delvey in wohlhabende Kreise ein.

Der Fall hat in den USA für grosses Aufsehen gesorgt. Der Streamingdienst Netflix und der Sender HBO planen bereits, Sorokins Geschichte zu verfilmen.

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