Nach dem Louvre-Diebstahl Deutsches Familienunternehmen wirbt für «flüsterleisen» Lastenaufzug

Philipp Fischer

22.10.2025

Die Louvre-Einbrecher waren mit dem Lastenaufzug in die erste Etage des berühmten Museums eingedrungen. Der deutsche Hersteller des Hebekrans nutzt den Einsatz ihres Produkts für eine humorvolle Werbeanzeige.

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Agence France-Presse, Philipp Fischer

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Louvre-Einbrecher verschafften sich mit einem Lastenaufzug Zugang zum Gebäude.
  • Der Aufzug stammt von dem deutschen Familienunternehmen Böcker aus Nordrhein-Westfalen.
  • Nun sorgt eine Werbeanzeige der Firma für Aufsehen.

Ohne einen guten Lastenaufzug hätten die Louvre-Einbrecher ihren Coup nicht landen können - und wie sich nun herausstellt, stammt der Aufzug ursprünglich von der Firma Böcker aus dem nordrhein-westfälischen Werne. Diese nutzte den Umstand nun für eine humorvolle Werbeanzeige: «Wenn's mal wieder schnell gehen muss», steht neben einem Bild des vor dem Louvre geparkten Möbelaufzugs, das Böcker in Onlinediensten veröffentlichte.

Der Aufzug transportiere «bis zu 400 Kilo schwere Schätze mit 42 Metern pro Minute - flüsterleise», heisst es weiter in der Anzeige. Als er bemerkt habe, dass die Diebe einen Böcker-Lastenaufzug benutzt hatten, habe er mit seiner Frau überlegt, «wie man das vielleicht mit einer Prise Humor nutzen konnte», sagte der Geschäftsführer Alexander Böcker der Nachrichtenagentur AFP. «Auch kriminelle Profis setzen halt auf die besten Geräte», hatte er zuvor dem WDR gesagt.

Cleverer Marketing-Gag

Seine Firma habe den Aufzug vor einigen Jahren an ein französisches Unternehmen verkauft, das solche Geräte vermiete, sagte Böcker gegenüber AFP. Die Täter hätten vorgegeben, den Aufzug mieten zu wollen. Während der Einweisung hätten sie das Gerät dann gestohlen. Die französische Firma habe den Diebstahl in der vergangenen Woche gemeldet.

«Wir haben mit den Tätern und dem Überfall wirklich nichts zu tun», betonte Böcker. Er habe sich erst zu der Anzeige entschieden, als feststand, dass bei dem Einbruch niemand verletzt wurde. Seine Firma sei auf diese Weise nun «quasi bei einem Weltereignis mal dabei» gewesen, sagte er. Bisher habe er vor allem positive Reaktionen auf seinen Werbespruch bekommen.

Die Einbrecher waren mit dem Lastenaufzug in die erste Etage des berühmten Museums eingedrungen und hatten mit dem Trennschleifer zwei Vitrinen geöffnet. Der Einbruch am Sonntagmorgen, eine halbe Stunde nach Museumsöffnung, hatte keine zehn Minuten gedauert. Die Täter entkamen auf Motorrollern. Sie stahlen acht mit Diamanten und Edelsteinen verzierte Schmuckstücke der französischen Monarchie.

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