Schon vor tausenden von Jahren spielte man in China mit Bällen, wie drei Grabfunde eines internationalen Teams mit Beteiligung der Uni Zürich offenbaren. Wofür die Bälle jedoch genau genutzt wurden, bleibt ein Rätsel.
In der Nähe der Stadt Turfan in der nordwestchinesischen Region Xinjiang fanden Archäologen drei Lederbälle, die sich in Gräbern von Reitern befanden. Die Forschenden datierten die Bälle auf ein Alter von rund 3000 Jahren. «Damit sind diese Bälle etwa fünf Jahrhunderte älter als die bisher bekannten antiken Bälle und Darstellungen von Ballspielen in Eurasien», sagte Erstautor Patrick Wertmann von der Universität Zürich gemäss einer Mitteilung der Uni Zürich. Nur Funde aus Ägypten (4500 Jahre) und Mittelamerika (3700 Jahre) sind noch älter.
Wie man damals mit den Lederbällen spielte, lässt sich anhand der archäologischen Informationen nicht beantworten. Zwar fanden die Forschenden auf demselben Friedhof auch gebogene Stöcke, die an Polo-, Golf- oder Hockeyschläger erinnern. Allerdings waren diese deutlich jünger und stehen nicht in direkter Verbindung mit den Bällen.
Im Fachmagazin «Journal of Archaeological Science: Reports» berichten die Forschenden aber, dass Bälle und Ballspiele der körperlichen Ertüchtigung und dem militärischen Training dienten. Und genau wie heute spielte der Sport damals eine wichtige Rolle für die allgemeine Unterhaltung. Ausserdem deuten Überreste in den Gräbern – Kompositbogen und Hosen – auf den Beginn einer neuen Ära des Reitens und des Kampfes zu Pferd hin.
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