Schweizer FälleDiese ungeklärten Morde stellen die Polizei bis heute vor Rätsel
tafi
15.9.2019
Ein Lehrling wird vor einem Club erstochen, ein Rabbi am hellichten Tag erschossen, und im Heidiland geschehen innert Stunden zwei Morde. Bei welchen Tötungsdelikten die Polizei seit Jahren im Dunkeln tappt.
Hunderte Zeugen werden angehört, kein Stein bleibt auf dem anderen, unzählige Spuren werden verfolgt: Doch manchmal kann die Polizei Verbrechen trotz intensiver Ermittlung jahrzehntelang nicht aufklären. Auf den Fahndungslisten der Kantonspolizei finden sich zahlreiche ungelöste Verbrechen.
Unter diesen Fällen sind auch einige Tötungsdelikte. Das perfide daran: Mord verjährt in der Schweiz nach 30 Jahren. Für den Glarner Autor Walter Hauser ist diese Frist «ungerecht und stossend». Denn während sich die Täter sicher fühlen können und nicht mehr fürchten müssen, zur Rechenschaft gezogen zu werden, leiden die Betroffenen weiter – bis an ihr Lebensende.
«Bluewin» stellt fünf Tötungsdelikte vor, bei denen die Polizei bis heute keine Täterschaft feststellen konnte. Sie sind noch nicht verjährt, aber reichen bis ins Jahr 1996 zurück.
2012: Zwei Morde ohne Mörder in Heidiland
Am 10. September 2012 findet die Polizei im Heidiland zwei Leichen. In Bad Ragaz SG wird Harry L. (†46) ermordet. Der schweizerischdeutsche Doppelbürger galt als gesellig und humorvoll. Er war einer, der half, wo er konnte und keine Scheu hatte anzupacken. Laut Polizei wurde er in der Nacht von Sonntag auf Montag im Zoo der Kurstadt, wo er aushilfsweise arbeitete, überwältigt, gefesselt und wie im Rausch erstochen. Zeugen gab es nicht, die Tatwaffe wurde nie gefunden, und ein Verdächtiger kam nach einem Monat Untersuchungshaft wieder frei.
Am selben Tag wurde nur zwei Kilometer Luftlinie entfernt der 59-jährige Arthur B. tot aufgefunden. Die Leiche befindet sich auf dem Landwirtschaftsbetrieb von Ex-Nationalrat Elmar Bigger in Vilters SG. Das Opfer und der Hofbesitzer waren gute Freunde. Bigger war nicht zu Hause und erfuhr am Telefon vom Tod seines Freundes.
An dessen Leichnam fand die Gerichtsmedizin einige Blessuren, die von einem Zusammenprall mit einem Fahrzeug stammen könnten, andere wiederum waren eindeutig nicht auf einen Zusammenstoss mit einem Auto zurückzuführen. Auch der Angriff eines Stiers wurde nicht ausgeschlossen. Allerdings konnte der Obduktionsbericht nicht klären, ob Arthur B. durch einen Unfall oder ein Tötungsdelikt ums Leben kam.
2010: Gärtnerlehrling vor Zürcher Club ermordet
In der Nacht auf den 20. März 2010 wurde im Zürcher Kreis 5 ein 17-jähriger Schweizer Gärtnerlehrling vor einem Szeneclub getötet. Bis heute ist die Tat nicht aufgeklärt. Vermutlich wurde das Opfer erstochen – der Täter wird auch über acht Jahre später noch gesucht.
Laut Polizei fuhr er «ein auffälliges, dunkles Velo, einen sogenannten Beach-Cruiser mit geschwungenem Rahmen». Beschrieben wird der Verdächtige als «Typ Latino, gebrochen Deutsch sprechend, hat schlechte Zähne und dunkles Haar». Einzig ein unscharfes Schwarz-Weiss-Video einer Überwachungskamera soll ihn zeigen. Gefasst wurde er nicht.
2004: 22-Jährige bei Raubmord in Altendorf erschossen
Beim Überfall auf ein Reisebüro in Altendorf SZ wird am 27. Februar 2004 eine 22-jährige Angestellte erschossen. Die Täterschaft entwendet eine Geldkassette mit mehreren Hundert Franken Bargeld aus den Geschäftsräumen. Die Polizei geht von einem Raubmord aus, kommt bei den Ermittlungen aber nicht weiter. Ein Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt auf der verwendeten Munition. Sogar in der Fernsehsendung «Aktenzeichen: XY... ungelöst» wird der Fall rekonstruiert – bislang ohne Erfolg.
2001: Zürcher Rabbi auf offener Strasse erschossen
Im Sommer 2001 ist der israelische Rabbiner Abraham Grünbaum im Zürcher Kreis 4 auf dem Weg zu einer Synagoge und wird am Hallwylplatz erschossen. Die Polizei hat kaum brauchbare Spuren, findet am Tatort lediglich zwei Patronenhülsen und Zigarettenstummel. Auf einem Überwachungsvideo ist eine kaum erkennbare Person zu sehen, die wegrennt. Während ein Raubüberfall ausgeschlossen wird, weil das Opfer noch 1000 Franken Bargeld bei sich trug, rücken rassistische Motive in den Fokus der Ermittlungen. Sogar eine Verbindung zur deutschen Terrorzelle NSU wird intensiv geprüft.
1996: Verschwunden an der Autobahnraststätte
Der Fall Heidi Scheuerle liegt am längten zurück. Die junge Journalistin war im Oktober 1996 per Autostopp auf dem Weg zu einer Recherche von Kreuzlingen nach Weil am Rhein. Gegen 13 Uhr wird sie auf dem Rastplatz Forrenberg bei Winterthur das letzte Mal lebend gesehen. Einige Tage später wird die junge Frau als vermisst gemeldet. Die Polizei sucht mit Plakaten und Aufrufen in Radio und Fernsehen nach Heidi Scheuerle und überprüft 319 Verdächtige. Erfolglos.
Vier Jahre später findet ein Wanderer bei Spreitenbach AG einen menschlichen Schädel. Die Polizei sucht nach weiteren Teilen des Skeletts, das unvollständig bleibt. Weil sich die Rechtsmedizin bei der Liegezeit verschätzt, dauert es weiter zwei Jahre, bis der Fund mit der Vermissten abgeglichen wird und feststeht, dass die Knochen von Heidi Scheuerle stammen. Es gibt nun die Gewissheit, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Mehr aber nicht: Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.
Mit neuem Material sucht das LKA Niedersachsen nach drei mutmasslichen RAF-Terroristen, denen mehrere Raubüberfälle zur Last gelegt werden.
Bild: LKA Niedersachsen
Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette sollen der dritten RAF-Generation angehört haben.
Bild: Keystone
Ihre DNA wurde an den Tatorten mehrerer Raubüberfälle sichergestellt. Hier sind sie 2016 bei einem Überfall auf einen Geldboten in einem Hildesheimer Supermarkt zu sehen.
Bild: LKA Niedersachsen
Die Polizei geht davon aus, dass sich die Täter für ihre Überfälle maskieren.
Bild: LKA Niedersachsen
Der Überfallversuch in Hildesheim dauerte nur wenige Minuten.
Bild: LKA Niedersachsen
Beide Täter, mutmasslich Staub und Garweg, waren bewaffnet.
Bild: LKA Niedersachsen
Diese Aufnahme stammt aus dem öffentlichen Personennahverkehr in Osnabrück und zeigt Ernst-Volker Staub unmaskiert.
Bild: LKA Niedersachsen
Das Foto von Staub wurde bereits 2016 veröffentlicht - ohne Erfolg.
Bild: LKA Niedersachsen
Markant sind vor allem Staubs schlechte Zähne.
Bild: LKA Niedersachsen
Er führte einen Rucksack mit sich.
Bild: LKA Niedersachsen
Es handelt sich um ein Modell der Marke Tatonka.
Bild: LKA Niedersachsen
Auf diesem Bild ist mutmasslich Burkhard Garweg zu sehen.
Bild: LKA Niedersachsen
Als besonderes Merkmal nennt die Polizei seine grosse Nase.
Bild: LKA Niedersachsen
Er trug eine Fahrradtasche der Marke Ortlieb bei sich.
Bild: LKA Niedersachsen
Diese Fahndungsbilder von Garweg, Staub und Klette wurden mit einem Alterungsprogramm am Computer erstellt.
Bild: Keystone
So könnte Ernst-Volker Staub versuchen, sein Aussehen zu verändern.
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
Ein dramatischer Vorfall erschüttert die US-Stadt Baltimore: Ein Containerschiff rammt einen der Stützpfeiler einer Autobrücke und bringt sie zum Einsturz. Zumindest die Besatzung des Schiffes «Dali» bleibt bei dem Vorfall aber unverletzt, heisst es in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorliegt.
26.03.2024
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
London, 22.03.2024: Es ist eine Schock-Nachricht: Die britische Prinzessin Kate hat Krebs. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie. Sie meldet sich mit einer Videobotschaft.
O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
22.03.2024
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
London, 22.03.2024: Nachdem die Spekulationen aus dem Ruder gelaufen sind, meldet sich Prinzessin Kate nun überraschend selbst zu Wort. Ihre Diagnose ist ein Schock:
Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
22.03.2024
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
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