Ministerpräsident Olof Palme Dieser Mord beschäftigt Schweden noch immer

toko

10.5.2019

Menschen trauern 1986 um den ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme.
Menschen trauern 1986 um den ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme.
Bild: Keystone / Anonym

1986 wurde der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme ermordert. 130 Personen behaupten, es gewesen zu sein – bis heute ist der Fall ungelöst. Dank eines berühmten schwedischen Krimiautors gibt es nun jedoch eine neue Spur.

Am Abend des 28. Feburar wurde der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme mitten in Stockholm ermordet. Das Attentat erschütterte das ganze Land. Stolz war man auf die Tradition, dass sich selbst Spitzenpolitiker frei in der Öffentlichkeit bewegen konnten. 

Olof Palme war mit seiner Ehefrau nach einem Kinobesuch ohne Polizeischutz unterwegs – und wurde aus naher Distanz erschossen. Er erlag einige Stunden später im Spital seinen Verletzungen.

Seit nunmehr 33 Jahren lässt dieses Attentat die Schweden nicht in Ruhe – die Ermittlungen zu dem Mord sollen zu den grössten der Welt gehören.

Der ermordete schwedische Ministerpräsident Olof Palme 1985.
Der ermordete schwedische Ministerpräsident Olof Palme 1985.
Bild: Keystone/AP Photo/Scanpix/Tobbe Gustavsson

Mehr als 130 Personen behaupteten, Palme an diesem Februarabend umgebracht zu haben – die Ermittler allerdings glaubten niemandem. Stattdessen brachte die schwedische Polizei einen eigenen Beschuldigten vor Gericht. Palmes Ehefrau war bis zu ihrem Tod von dessen Täterschaft überzeugt. Allerdings wurde er nach einer Revision schliesslich freigesprochen.

Nun scheinen die Ermittlungen erneut ins Rollen zu kommen. Eine wichtige Rolle dabei spielt der verstorbene – und weltbekannte – Krimiautor Stieg Larsson.

Der Journalist Jan Stocklassa ist auf das persönliche Archiv des Schriftstellers gestossen – und förderte Erstaunliches zu Tage. In seinem Buch «Stieg Larssons Erbe» beschreibt er die privaten Ermittlungen Larssons. Demnach gebe es Hinweise auf eine Zusammenarbeit des südafrikanischen Geheimdienstes mit schwedischen Rechtsextremisten.

Offenbar wusste Palme von den südafrikanischen Waffengeschäften mit dem Westen. Wäre er im Begriff gewesen, dies an die Öffentlichkeit zu bringen, ergebe sich daraus möglicherweise ein Mordmotiv.

Das Buch ist Ende vergangenen Jahres erschienen. Auf Initiative Stocklassas hat die Polizei nun die Spur aufgenommen: «Zum ersten Mal überhaupt unternimmt die Polizei jetzt Anstrengungen, die Südafrika-Spur wirklich zu untersuchen», sagte Stocklassa der «NZZ».

Ob sich das «ewige Rätsel» schliesslich lösen wird, bleibt abzuwarten.


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