«Atmosphärischer Fluss»Unwetter-Phänomen könnte die Schweiz treffen
Barman Nicolas
25.9.2024
Die nächsten Tage werden wettertechnisch besonders turbulent: Mehrere Kaltfronten und eine Warmfront treffen aufeinander und sorgen für Wirbel. Neben heftigen Niederschlägen werden starke Winde erwartet.
25.09.2024, 16:00
26.09.2024, 05:52
Barman Nicolas
Bevor sich Regen am Donnerstag über das ganze Land legt, sollte die Schweiz am Mittwoch nochmal die Aussicht auf die Sonne geniessen, solange die sich noch zwischen den Wolken blicken lässt. Die Temperaturen steigen vor allem in der Höhe – mit einer Nullgradgrenze jenseits der 3000 Meter.
In der Nacht auf Donnerstag fegt eine Regenfront über das Land und bringt heftige Niederschläge und starke Winde mit sich. In den Alpen verstärkt sich der Föhn. Der Tag ist von anhaltenden Regenfällen geprägt.
In der Höhe gibt es Schnee erst oberhalb von 3000 bis 3500 Metern. Die Südwestwinde verdichten sich zu einem Sturm, der seinen Höhepunkt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erreicht.
Phänomen «atmosphärischer Fluss»
Windböen zwischen 60 und 90 km/h werden zwischen Mittwochabend und Freitagmorgen im Mittelland, im Genferseebecken, im Jura und in der Ajoie erwartet – mit Spitzenwerten von über 100 km/h auf den Jurakämmen und in den Alpen.
Die Niederschläge werden am Donnerstagnachmittag und -abend besonders ergiebig sein und je nach Region zwischen 40 und 90 mm betragen. Laut Meteo Robin wird das Chablais eines der Gebiete sein, die am stärksten vom Unwetter betroffen sein wird.
Ein Phänomen vom Typ «atmosphärischer Fluss» könnte die Niederschläge lokal noch intensivieren – mit sintflutartigen Regenfällen in einigen Regionen. Das könnte zu starken Abflüssen und potenziell zu Überschwemmungen führen.
Was ist ein atmosphärischer Fluss?
Atmosphärische Flüsse (AR) sind sehr feuchte Luftströmungen.
Sie können eine vertikale Ausdehnung von bis zu drei Kilometer haben und bis zu 2000 Kilometer lang sein.
Wenn sie auf Hindernisse wie die Alpen, die Rocky Mountains oder die Pyrenäen treffen, führen sie zu starken Niederschlägen.
Dieses Phänomen wurde 1998 von Wissenschaftlern des MIT durch die Analyse europäischer Wetterdaten erkannt.
Am Freitag gibt es einen Wetter-Mix aus Wolken, Sonne und vereinzelten Schauern, bevor am Samstag eine neue Kaltfront eintrifft, die vermehrt Schauer und sinkende Temperaturen mit sich bringt.
Ab Sonntag etabliert sich ein Hochdruckgebiet, das ideale Bedingungen für einen Altweibersommer bietet. Dieses Hochdrucksystem wird trockene Luft nach Mitteleuropa lenken, was sonniges und freundliches Wetter für Sonntag, Montag und Dienstag garantiert.
Dieses Phänomen des Altweibersommers kommt in unserer Region immer wieder vor und tritt in etwa fünf von sechs Jahren auf.
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