Ausstellung Dürrenmatt liebte das Essen und Trinken

SDA

11.11.2019 - 13:49

Das Gemälde «Weihnachtsfest in Rom» (1988) ist Teil der Ausstellung «Friedrich Dürrenmatt – Das grosse Festmahl» im Centre Dürrenmatt in Neuenburg. Die Schau dauert bis 22. März 2020.
Das Gemälde «Weihnachtsfest in Rom» (1988) ist Teil der Ausstellung «Friedrich Dürrenmatt – Das grosse Festmahl» im Centre Dürrenmatt in Neuenburg. Die Schau dauert bis 22. März 2020.
Source: CDN/Schweizerische Eidgenossenschaft

Friedrich Dürrenmatt, Essen und Trinken, das sind beinahe Synonyme. Im Werk des Dichters und Malers geht es laufend um das leibliche Wohl, wie die Ausstellung «Das grosse Festmahl» im Centre Dürrenmatt in Neuenburg opulent aufzeigt.

Was das Museum hoch oben am Berg im Namen Dürrenmatts so alles aufzählt, macht einem den Mund wässrig: Kalbsnierbraten oder am Spiess gebratenes Osterlamm, gefüllt mit kleinen Strassburgerwürstchen, dazu einen Château Margaux 1914. Für Vegetarier sei immerhin ein Gemüseeintopf erwähnt. Auch der kann lecker sein, sonst hätte ihn Dürrenmatt keines Blickes gewürdigt.

Dass Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) in Sachen Essen und Trinken ein wahrer Connaisseur war, belegt unter anderem seine wunderbare Erzählung «Die Panne» (1956), in deren Verlauf der Textilvertreter Alfredo Traps nach einer Autopanne in die Fänge eines pensionierten Richters gerät, der zusammen mit Kollegen einem üppigen Festmahl frönt. Traps wird zum Spielball der Juristen und schliesslich zum Tod verurteilt. Zuvor kann er sich den Bauch mit allerlei Leckereien und besten Tropfen vollschlagen. So stirbt's sich leichter, immerhin.

Die Ausstellung «Friedrich Dürrenmatt – Das grosse Festmahl» erkundet das Themenfeld von Speis und Trank im Werk und auch Leben des Schriftstellers und Malers. Sie stützt sich dabei auf Werke von Dürrenmatt und anderen Künstlerinnen und Künstlern, die sich seine Werke für ihre eigenen Arbeiten zu Gemüte führten.

Das wohl naheliegendste ist Varlins Porträt von Dürrenmatt, der fett und glücklich in einem bequemen Sessel sitzt. Nach dem Essen sollst du ruhn oder Tausend Schritte tun, heisst es im Volksmund. Dürrenmatt hat sich bestimmt immer fürs erste entschieden.

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