Studie E-Zigaretten könnten das Hirn schädigen

uri

11.7.2019

E-Zigaretten werden gemeinhin als «gesünder» betrachtet, als herkömmliche Kippen. Ohne Risiken sind sie aber nicht. (Symbolbild)
E-Zigaretten werden gemeinhin als «gesünder» betrachtet, als herkömmliche Kippen. Ohne Risiken sind sie aber nicht. (Symbolbild)
Bild: Keystone

E-Zigaretten liegen im Trend, gelten sie doch als weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten aus Tabak. Laut einer neuen Studie könnten die Verdampfer aber trotzdem dem Gehirn schaden.

Als «gesunde» Alternative zur Kippe gelten E-Zigaretten. Laut einem Report der britischen Gesundheitsbehörde sollen die Verdampfer sogar 95 Prozent weniger schädlich sein als herkömmliche Tabakzigaretten. Eine US-amerikanische Studie legt nun aber den Verdacht nahe, dass sie hinsichtlich der Gefahren für das menschliche Gehirn wohl genauso schädigend sind wie normale Zigaretten – womöglich sogar noch mehr.

Zu dieser Einschätzung kamen die Forscher der University of California in Riverside durch ein Experiment mit isolierten neuronalen Stammzellen von Mäusen. Setzte man die Zellen dem nikotinhaltigen Dampf der E-Zigaretten aus, führte das Nervengift zu einer sogenannten «Stressinduzierten mitochondrialen Hyperfusion» (SIMH). Bei diesem Vorgang schützen sich die Zellen gegen schädigende Substanzen und sichern ihr Überleben, indem sie ihre «Kraftwerke», die Mitochondrien, miteinander verschmelzen.



Je häufiger und länger es allerdings zu einer SIMH kommt, desto mehr neuronale Stammzellen werden beschädigt oder sterben sogar ganz ab. Geschädigte neuronale Stammzellen können sich nicht zu Nervenzellen oder sogenannten Astrozyten, die etwa für die Energieversorgung der Nervenzellen zuständig sind, weiterentwickeln.

Die beschädigten Mitochondrien sorgten für einen beschleunigten Alterungsprozess des Gehirns, wie die Wissenschaftler erklärten. Zudem könnten neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson die Folge sein.

Egal woher das Nikotin kommt

Auch wenn es hinsichtlich dieser Risiken egal ist, ob das Nikotin aus Tabak oder der E-Zigarette stammt, ist es der Studienleiterin Dr. Atena Zahedi wichtig zu betonen, dass E-Zigaretten, obwohl sie häufig als «gesünder» bezeichnet werden, eben alles andere als risikolos sind. Vor allem Jugendliche und Schwangere sollten sich der schädlichen Wirkung des Nikotins bewusst sein, so die Forscher, denn die noch in der Entwicklung befindlichen Gehirne von Embryonen und Jugendlichen seien besonders anfällig.



Allerdings gelten besonders für Minderjährige einige der E-Zigaretten als besonders verführerisch, da sie nicht rauchig-bitter schmecken, sondern nach süssen Fruchtaromen. Hinzu kommt, dass die für die Studie herangezogenen E-Zigaretten der Marke Vuse – ebenso wie die E-Zigarette Juul – in den USA einen sehr hohen Nikotingehalt aufweist, der in den meisten Ländern Europas nicht erlaubt ist.

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