Rückruf EHEC-Erreger im Rohmilchweichkäse

tali

2.5.2019

Die Rohmilchweichkäse der Marken Saint Félicien und Saint Marcellin könnten mit E.coli-Bakterien verseucht sein.
Die Rohmilchweichkäse der Marken Saint Félicien und Saint Marcellin könnten mit E.coli-Bakterien verseucht sein.
BLV

Käseliebhaber sollten ihre Kühlschränke kontrollieren: Zwei französischen Weichkäsesorten könnten mit EHEC-Erregern verunreinigt sein, warnte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV schlägt Alarm: Über das europäische Schnellwarnsystem RASFF wurde die Behörde darüber informiert, dass zwei Rohmilchweichkäsesorten des französischen Herstellers Fromagerie Alpine mit E.coli O 26 kontaminiert sein könnten. Vom Verzehr wird dringend abgeraten: E.coli O 26 zählt zu den Erregerstämmen der sogenannten EHEC-Erkrankungen.

Betroffen sind die Rohmilchweichkäse Saint Félicien und Saint Marcellin mit Mindesthaltbarkeitsdatum vom 8. März bis 31. Mai 2019 und den Warenlosen L032 bis L116, die in diversen Schweizer Detailhandelsgeschäften verkauft wurden. Coop hat den Verkauf des St. Marcellin bereits eingestellt und eine Rückrufaktion gestartet. Kunden, die den gekauften Käse wieder zurückbringen, erhalten den Verkaufspreis zurück.

Auf diese Symptome müssen Sie achten

EHEC-Erreger sind tückisch: Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht möglich.
EHEC-Erreger sind tückisch: Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht möglich.
Keystone

Bestimmte Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli, darunter auch E.coli O 26, produzieren das Gift Verotoxin, das Zellen in der Darmwand und der Blutgefässwände angreift. Im menschlichen Körper äussert sich das durch Symptome wie starke Bauchkrämpfe, Erbrechen, Fieber und Durchfall, der bei schwerem Krankheitsverlauf auch blutig sein kann.

«Gefürchtet ist das vor allem bei Kindern vorkommende hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), bei dem Nieren, Blutgefässe und Blutzellen angegriffen werden», erklärt das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Website, weist jedoch darauf hin, dass diese schwere Komplikation selten auftritt. «Trotz intensiver Behandlung können bis zu fünf Prozent der HUS-Fälle tödlich verlaufen, und bei bis zu 20 Prozent der Betroffenen kann eine Nierenschädigung zurückbleiben». Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht möglich.

Pro Jahr erhält das BAG bis zu 500 Fallmeldungen über die Erkrankung, die verwiegend durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln auf den Menschen übertragen wird. «Um eine Infektion mit EHEC zu verhindern, empfiehlt es sich, Rohmilch vor dem Konsum aufzukochen und Fleisch vollständig durchzugaren», schreibt das BAG.

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