Stoff für den Oster-Smalltalk Ein eierlegender Hase und acht weitere Bunny-Fakten

dpa/jfk

21.4.2019

Einige Hasenweibchen vollbringen gewissermassen Fabelhaftes: Seehasen legen Zehntausende Eier. Für einen anderen Hasen muss man fast ein Jahresgehalt hinblättern, und ein dritter verhalf einem kriminellen Studenten zur Flucht.

Der Osterhase hat mehr Fans als der Samichlaus, zumindest wenn er süss und schokoladig daherkommt. Neun Fakten zum Hasen für den Feiertage-Smalltalk:

Warum der Osterhase kommt

Schon im 17. Jahrhundert beschrieb ein Arzt den Brauch, wonach ein Hase an Ostern Eier bringt. Warum es diese Verbindung gibt, ist umstritten. Eine These ist: Eier sind Symbole für neues Leben; Hasen, die oft viele Junge kriegen, ebenso. Denn Christen feiern an Ostern die Auferstehung des gekreuzigten Jesus. Richtig beliebt geworden ist der Osterhase jedoch erst vom 19. Jahrhundert an, wie Liturgie-Professor Benedikt Kranemann von der Universität Erfurt (D) sagt. Damals habe die Schokoladenindustrie begonnen, Mümmelmänner zu verkaufen. Lange hätten Leute auch von anderen Tieren erzählt, die zu Ostern Eier bringen – etwa Störche oder Füchse.

Teuerster Schokohase

Umgerechnet rund 49'000 Euro kostete der wohl teuerste Schokohase. Er hatte Diamantaugen und war 38 Zentimeter gross. Um ihn zu schaffen, brauchte der britische Chocolatier Martin Chiffers rund 40 Stunden, wie die Zeitschrift «Forbes» berichtete.

Beliebter als der Samichlaus

16 Millionen Hasen stehen jedes Jahr um Ostern in den Schweizer Regalen zum Verkauf, wie SRF anhand der Zahlen für 2015 berichtete. Das macht zwei pro Person. Allein die Migros-Tochter Frey verarbeitet 2'200 Tonnen Schokolade zu Hasen und Eiern pro Jahr, aber lediglich 1'600 Tonnen fürs Weihnachtssortiment, wie 20 Minuten für das Jahr 2010 in Erfahrung brachte.

Grösster Schokohase

Viereinhalb Meter hoch und rund 4'200 Kilo schwer war der laut Guinness-Buch grösste Schokohase, den es je gab. Neun Menschen arbeiteten 2017 in Brasilien acht Tage lang an der süssen Skulptur.

Ein Hase legt Eier

Bis zu 200'000 Eier legt ein einziges Seehasen-Weibchen jedes Frühjahr. Um Ostern haben die im nördlichen Atlantik sowie in Teilen der Nord- und Ostsee lebenden Fische ihre Laichzeit. Ihre orange-roten Eier werden schwarz gefärbt, gesalzen und als «Falscher Kaviar» (in Island auch «Perles du Nord» genannt) verkauft. Damit soll er aussehen wie der klassische und teurere Kaviar vom Stör. Es gibt nach Angaben von Naturschützern immer weniger Seehasen. Grund dafür sei unter anderem der Mensch, der sie fischt oder ihnen den Lebensraum mit Sand- und Kiesabbau wegnimmt.

Gefährdeter Hase

Schlechter noch geht es laut Bundesamt für Umwelt dem Feldhasen – dem Vorbild des Osterhasen. Als gefährdete Art steht er auf der Roten Liste. Seit den ersten Feldzählungen von 1991 ist ein deutlicher Rückgang der Bestandsdichten – und damit der Populationen – zu verzeichnen. Als Hauptursache wird die Intensivierung der Landwirtschaft und die wachsende Zersiedelung gesehen. Der Hase bevorzugt offene Landschaften und abwechslungsreiche Feldflächen mit Hecken, was er immer seltener vorfindet. Etliche Kantone haben die Jagd auf das Tier verboten, viele Jagdverbände verzichten freiwillig darauf.

Kein Kaninchen

In der Natur sind Kaninchen kleiner als Feldhasen, gezüchtet können sie aber richtige Brocken werden: Riesenkaninchen Darius aus England erhielt vor zehn Jahren für seine Länge von 1,29 Metern einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Kaninchen kann man einfacher in Gefangenschaft halten und züchten als Hasen. Wildkaninchen leben mit ihren Verwandten in einem Bau und sind meist gräulich. Feldhasen sind Einzelgänger und eher bräunlich.

Sexy Bunny

Ein anderes berühmtes Häschen ist das Logo-Tier des Männermagazins «Playboy». Dessen verstorbener Gründer Hugh Hefner fand das Tier frech und sexy. Er mochte auch die echten Tiere und spendete Geld für deren Schutz. So ist eine gefährdete Kaninchenart sogar nach ihm benannt – die Sylvilagus palustris hefneri.

Mein Name ist Hase

«Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts» – Diese Redewendung stammt aus dem 19. Jahrhundert und geht auf Viktor Hase, Jura-Student an der Universität Heidelberg (D) zurück. Einer seiner Freunde hatte in einem Duell seinen Gegner erschossen. Hase lieh ihm seinen Studentenausweis, damit er über die französische Grenze verschwinden konnte. Vor Gericht sagte der Fluchthelfer: «Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiss von nichts!» Damit kam er wohl glimpflich davon: Hase erhielt seinen Ausweis zurück und später den Doktortitel. Sein Freund trat der Fremdenlegion bei.

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