Waldbrände Einsatzkräfte in Griechenland schützen Olympia-Stätte vor den Flammen

dpa

5.8.2021 - 20:08

Das Gebiet des historischen Austragungsort der Olympischen Spiele wurde 2007 schon einmal von Bränden verwüstet, die antiken Sportstätten und Tempel blieben jedoch unbeschädigt. Im Bild: Das Dorf Viliza nahe des historischen Olympia am 05 August 2021.
Das Gebiet des historischen Austragungsort der Olympischen Spiele wurde 2007 schon einmal von Bränden verwüstet, die antiken Sportstätten und Tempel blieben jedoch unbeschädigt. Im Bild: Das Dorf Viliza nahe des historischen Olympia am 05 August 2021.
Bild: KEYSTONE/PANAGIOTOU

Mit Löschflugzeugen und Hubschraubern haben Einsatzkräfte der griechischen Feuerwehr den einstigen Austragungsort der Olympischen Spiele vor der Zerstörung durch einen herannahenden Waldbrand bewahrt. 

5.8.2021 - 20:08

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis besuchte am Donnerstag die historische Stätte auf der Halbinsel Peloponnes und erklärte, es sei gelungen, die Bauwerke und ein Museum vor den Flammen zu schützen. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren auch gegen einen Brand auf der Insel Euböa und in der Nähe der Hauptstadt Athen im Einsatz.

Das Land stehe vor einer noch nie da gewesenen Umweltkrise mit zahlreichen Bränden während einer andauernden Hitzewelle, sagte Regierungschef Mitsotakis. «Ich habe volles Verständnis für den Ärger, die Wut und die Verzweiflung der Menschen, die ihr Eigentum verloren haben.» Es stünden jedoch noch weitere schwere Tage bevor, denn es werde erwartet, dass der Wind erneut auffrische und die Hitze anhalte.

Der Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrisochoidis, sagte zuvor, dass die Feuerwehr die ganze Nacht gekämpft habe, um die antiken olympischen Stätten zu retten. Als Auslöser des Feuers wurde Brandstiftung vermutet, weil am Mittwoch sieben Brände kurz hintereinander ausbrachen. Das Gebiet wurde 2007 schon einmal von Bränden verwüstet, die antiken Sportstätten und Tempel blieben jedoch unbeschädigt.

Mehrere Dörfer evakuiert

Nach Angaben der Feuerwehr waren 174 Feuerwehrleute, 52 Fahrzeuge, zwei Wasserflugzeuge und vier Hubschrauber im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen, der am Mittwoch ausgebrochen war. Für mehr als ein Dutzend Dörfer wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Verteidigungsminister Nikolaos Panagiotopoulos kündigte an, das Militär werde seinen Einsatz in der Brandbekämpfung ausweiten. Dazu gehörten Patrouillen am Boden und Beobachtungsflüge mit Flugzeugen und Drohnen.

Mindestens drei grosse Brände loderten im Land: auf der Insel Euböa, in Südgriechenland und am Stadtrand von Athen, wo ein grosser Waldbrand wieder aufflammte. Hinzu kamen Dutzende kleinere Feuer. Todesopfer oder Schwerverletzte wurden nicht gemeldet, aber es kam zu weitreichenden Schäden an Gebäuden und in den schrumpfenden Wäldern Griechenlands.

Am nördlichen Rand der griechischen Hauptstadt flammte ein Waldbrand, der am Dienstag in einem Vorort ausgebrochen war, wieder auf und liess dichte Rauchschwaden in den Himmel steigen. Das Feuer im Athener Vorort Varibobi hatte Anfang der Woche Dutzende Häuser beschädigt und Tausende Menschen in die Flucht getrieben, bedrohte aber keine bewohnten Gebiete mehr. Per Textnachricht auf Mobiltelefone forderten die Behörden die Bewohner des Gebiets auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Auf der Insel Euböa führte ein Grossbrand zur Evakuierung von Dörfern und eines Campingplatzes, Menschen flohen in ihren Autos und über das Meer vor den Flammen. Mehr als 160 Feuerwehrleute, Flugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz.

Hitzewelle seit über einer Woche

Eine Hitzewelle, die als die schwerste in Griechenland seit 1987 beschrieben wurde, hat das Land seit mehr als einer Woche im Griff. Die Temperaturen stiegen auf 45 Grand Celsius, Wälder und Wiesen sind völlig ausgetrocknet und leicht entflammbar.

Griechischen Wissenschaftlern zufolge überstieg die Gesamtfläche, die innerhalb von nur drei Tagen in diesem Monat zerstört wurde, 50 Prozent der durchschnittlichen Brandfläche der vergangenen Jahre. Im Bericht einer Beobachtungsstelle hiess es, zwischen Sonntag und Mittwoch seien etwa 6000 Hektar Land ein Raub der Flammen geworden. Im gesamten letzten Jahr seien es 10 400 Hektar gewesen.

dpa