Angriff auf Zeltlager Eisbär verletzt Touristin auf Spitzbergen und wird getötet

dpa

8.8.2022 - 20:16

Ein Eisbär steht auf einer Eisscholle bei Spitzbergen. 
Ein Eisbär steht auf einer Eisscholle bei Spitzbergen. 
Archivbild: dpa

Ein Eisbär ist in ein Zeltlager auf Spitzbergen eingedrungen und hat eine Frau verletzt. Das Tier kann vertrieben werden, wird dabei jedoch so schwer verletzt, dass es am Ende getötet werden muss.

8.8.2022 - 20:16

Ein Eisbär hat auf der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen eine Touristin aus Frankreich am Arm verletzt und ist getötet worden. 

Der Bär sei am Morgen in ein Zeltlager eingedrungen und habe der Frau Verletzungen am Arm zugefügt, hiess es am Montag in einer Mitteilung auf der Website des Gouverneurs von Spitzbergen. Die Verletzungen seien nicht lebensgefährlich. Das Tier sei mit Schüssen verjagt worden. Dabei wurde es den Angaben zufolge aber so schwer verletzt, dass es getötet werden musste.

Eisbären-Angriffe auf Touristen keine Seltenheit

Die Frau war Teil einer Gruppe von 25 Touristen, die am nördlichen Teil des Isfjords in Zelten übernachteten. Sie wurde in einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Longyearbyen, der grössten Siedlung auf Spitzbergen gebracht. Die Inselgruppe liegt im Arktischen Ozean.

Auf der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen ist es vorgeschrieben, ausserhalb städtischer Gebiete als Schutzmassnahme gegen Eisbären ein Gewehr zu tragen. Männchen können zwischen 300 und 600 Kilo wiegen, Weibchen sind etwa halb so gross. Eine Zählung aus dem Jahr 2015 bezifferte die Zahl der Eisbären auf Spitzbergen auf etwa 1000.

Die Tiere stehen seit 1973 unter Artenschutz. Rund 300 von ihnen leben das ganze Jahr über auf dem Archipel. Einige sind in den westlichen Teil des Territoriums zurückgekehrt – das am dichtesten von Menschen besiedelte Gebiet. Seit 1971 wurden sechs Menschen bei Angriffen von Eisbären in Spitzbergen getötet. Bei dem jüngsten Vorfall dieser Art in dem Archipel war im Jahr 2020 ein 38-jähriger Niederländer von einem Eisbären getötet worden.

dpa