NachbebenErdbeben der Stärke 5 erschüttert Südosttürkei
dpa
23.2.2023 - 19:10
Erneut erschüttert ein starkes Beben die türkische Provinz Hatay. Verletzt wurde aber offenbar niemand. Auch mehr als zwei Wochen nach den ersten Beben sind laut Rotem Kreuz Hilfsleistungen schwierig.
23.02.2023, 19:10
dpa
Ein Beben der Stärke 5 hat die südosttürkische Provinz Hatay erschüttert. Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Donnerstag mit. Das Epizentrum des Bebens lag demnach im Distrikt Defne. Zunächst wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet. Die Provinz war bereits durch das verheerende Doppelbeben vor zweieinhalb Wochen gezeichnet.
Auf die Beben der Stärke 7,7 und 7,6 am 6. Februar folgten bislang laut der türkischen Katastrophenbehörde Afad 8550 Nachbeben. Mehrere davon hatten demnach eine Stärke von mehr als 6.
In der Türkei und Syrien sind nach offiziellen Angaben mehr als 49'000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 164'000 Gebäude sind nach Angaben der türkischen Regierung entweder schwer beschädigt oder eingestürzt und müssen dringend abgerissen werden.
Zuvor machte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf logistische Probleme bei der Hilfe aufmerksam. Es sei sehr, sehr schwierig, alle Gebiete zu erreichen, sagte Christof Johnen, verantwortlich für den Bereich Internationale Zusammenarbeit beim DRK, heute im ZDF-«Morgenmagazin».
«Wir kommen nicht in alle Gebiete in dem Umfang, um Hilfe zu leisten, wie sie erforderlich ist», sagte Johnen. Das liege auch an den Folgen der Erdbeben. Ausserdem sei die politische Situation in der Region eine «höchst komplexe».
Begonnen hatte die Katastrophe am 6. Februar, als zwei Beben der Stärke 7,7 und wenig später der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschütterten. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 7000 Nachbeben.
Johnen rief dazu auf, die Opfer der Erdbebenkatastrophe mit Geldspenden statt Sachspenden zu unterstützen. «Es ist immer so, dass die Menschen vor Ort am allerbesten wissen, was sie benötigen. Das können wir hier aus der Ferne kaum einschätzen. Deswegen bitte keine Sachspenden, sondern Geldspenden.»
Die Summen, die täglich gespendet würden, gehen den Angaben zufolge zurück. Das sei aber normal. Die Katastrophe ist jedoch noch nicht vorbei, wie Johnen betonte. «Menschen in der Türkei und in Syrien werden noch sehr lange Hilfe brauchen.»