Bester Wert seit Jahrzehnten Erfolgreicher Umweltschutz: Ozonloch so klein wie selten zuvor

tmsc

19.9.2019

Das Ozonloch scheint immer weiter zu schrumpfen. So gross wie hier im Jahr 2006 ist es mittlerweile nicht mehr. Forscher verzeichnen die besten Werte seit Jahrzehnten. (Archivbild)
Das Ozonloch scheint immer weiter zu schrumpfen. So gross wie hier im Jahr 2006 ist es mittlerweile nicht mehr. Forscher verzeichnen die besten Werte seit Jahrzehnten. (Archivbild)
Bild: AP Photo/NASA

Laut offiziellen Angaben europäischer Forscher ist ein Erfolg im Umweltschutz zu verbuchen: Das Ozonloch ist so klein wie seit rund drei Jahrzehnten nicht mehr.

Laut offiziellen Angaben von Forschern des «Copernicus»-Atmosphärenüberwachungsdienstes der EU ist das Ozonloch rekordverdächtig geschrumpft. Das Loch könnte demnach den niedrigsten Wert seit Mitte der 1980-er aufweisen. Das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» zitierte nun in einem Artikel die Ergebnisse der Forscher und erinnerte damit daran, dass im globalen Versuch, das Klima und die Umwelt zu retten, längst nicht alles hoffnungslos ist.

Immer wieder seien in der Vergangenheit kritische und skeptische Stimmen zu vernehmen gewesen, die betonten, dass der Klimawandel und die Umweltverschmutzung nicht gestoppt werden könnten. Die Ergebnisse des Instituts liefern nun jedoch den Gegenbeweis und belegen, dass umweltpolitische Massnahmen nicht vergebens sind – vor allem dann nicht, wenn jeder für den Ernst der Lage sensibilisiert ist und im Grossen wie im Kleinen versucht wird, etwas zum Umweltschutz beizutragen.

Der FCKW-Fluch

Vor über vier Jahrzehnten warnten Forscher erstmals vor einem Loch in der Ozonschicht über der Antarktis, Anfang der 80er-Jahre bestätigten sich die Befürchtungen dann tatsächlich. Massgeblich verantwortlich für das Aufreissen der Ozonschicht waren Chemikalien, allen voran die sogenannten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Weil diese von Menschen hergestellten Stoffe dann Ende der 1980-er weltweit geächtet und sogar Verbote eingeführt wurden, hat sich die Ozonschicht offenbar mittlerweile wieder in grossem Umfang erholt. Bereits seit einigen Jahren war eine stetige Verbesserung der Situation zu erkennen.

Auch Forscher am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) haben aktuelle Daten ausgewertet. Die Ergebnisse der Frauen und Männer im britischen Reading geben Anlass zur Freude: Das Ozonloch sei gegenwärtig nur etwa halb so gross wie in den Jahren zuvor in den entsprechenden Zeitfenstern. CAMS-Chef Vincent-Henri Peuch mahnt jedoch zur Vorsicht: «Auch wenn diese Ozonlochaktivitäten sehr ungewöhnlich sind, gibt es keinen Grund zur Selbstgefälligkeit.»

Die Ozonschicht, die in etwa 15 bs 35 Kilometern Höhe in der Stratosphäre liegt, ist von enormer Relevanz für die Erde: Lebewesen werden durch die Schicht vor der ultravioletten Strahlung der Sonne geschützt. Alljährlich bildet sich das Loch mit Beginn des antarktischen Frühlings im August. Bis Oktober hat es seine maximale Ausdehnung erreicht, bevor es sich gegen Ende des Jahres wieder schliesst.

Dass sich das Ozonloch auch heutzutage noch bildet, ist der Langlebigkeit der Chemikalien geschuldet. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) schätzt, dass sich die Ozonschicht jedoch in absebarer Zeit wieder auf die Werte der 1970-er erholen könnte. 2060 könnte es schon so weit sein. Aufgrund des Klimawandels und der illegalen Verbreitung von FCKW könnte sich der Prozess allerdings verlangsamen, betonen verschiedene Forscher.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite