Einkaufszentrum in Texas Ermittler prüfen rassistisches Motiv bei Amoklauf

dpa

8.5.2023 - 05:17

Mehrere Tote nach Amoklauf in Einkaufszentrum

Mehrere Tote nach Amoklauf in Einkaufszentrum

STORY: Ein Schütze hat im Bundesstaat Texas am Samstag in einem belebten Einkaufszentrum nördlich von Dallas zahlreiche Menschen erschossen und viele weitere verletzt. Der Mann selbst wurde von einem Polizeibeamten getötet, nachdem er vor dem Einkaufszentrum in Allen, Texas, das Feuer eröffnet hatte, so der Polizeichef der Stadt. Lokale Medien meldeten, dass der Bewaffnete wahllos vom Bürgersteig aus auf Menschen geschossen hatte. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Hunderte das Einkaufszentrum rund 40 Kilometer nordöstlich von Dallas verliessen. Viele gingen mit erhobenen Händen, während zahlreiche Polizisten Ausschau hielten. «Meine Mutter und ich waren bei 'Johnson and Murphy' einkaufen, und plötzlich hörte ich Schüsse. Der Kunde neben mir sagte: Nein, wahrscheinlich nur eine Baustelle. Ich rannte zur Vorderseite des Ladens und sagte: Nein, da wird geschossen. Wir sahen den Kerl, ganz in schwarz gekleidet. Er trug eine Weste, Sturmgewehr und er schiesst einfach auf die Leute auf der anderen Seite.» «Ich habe Schüsse gehört und wir sind alle hinten in Deckung gegangen. Wir sind ausgeflippt. Wir wussten nicht, was los war. Ich musste wieder nach vorn, um die Tür abzuschliessen. Ich konnte Polizei sehen, und Hubschrauber. Ein Spezialeinsatzkommando war dabei. Wir sind alle in Deckung geblieben.» «Dann kam eine Frau herein, wir sollten uns neben der Tür aufstellen. Wir hörten Schüssen von Links, dann Schüsse von Rechts. Menschen sind geflüchtet. Unsere erste Reaktion war also die richtige. Aber es ist natürlich eine Schande, was passiert ist, wissen Sie. Dass Menschen verletzt wurden.» Nach Angaben der Polizei hat der Schütze alleine gehandelt.

08.05.2023

Der Mann, der in einem Einkaufzentrum um sich geschossen hat, trug offenbar einen rechtsextremen Aufnäher. Nun wird zu seinem ideologischen Hintergrund ermittelt.

DPA

Nach dem Amoklauf mit acht Toten in einem texanischen Einkaufszentrum wird ein rassistisches Motiv geprüft. Wie ein Vertreter der Sicherheitsbehörden, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AP sagte, beleuchteten die Ermittler, ob der 33-jährige Verdächtige ein Interesse an der White-Supremacy-Ideologie («weisse Vorherrschaft») gehabt habe. Die Ermittlungen seien allerdings noch in einem frühen Stadium, betonte er.

Das FBI habe Social-Media-Konten in Augenschein genommen, die dem Mann zugerechnet würden. Geprüft worden seien Beiträge, die ein Interesse an White-Supremacy- und Neonazi-Gedankengut zum Ausdruck gebracht hätten.

Der Mann trug auch einen einschlägigen Aufnäher auf der Brust, als er von der Polizei getötet wurde. Auf diesem fand sich nach Angaben des Informanten das Akronym «RWDS», stellvertretend für die Phrase «Right Wing Death Squad», die sich etwa mit «rechtsextreme Todesschwadron» übersetzen lässt und von rechtsextremen Extremisten und White-Supremacy-Gruppen genutzt wird.

Frauen gedenken der Opfer von Allen und fordern striktere Waffengesetze. (7. Mai 2023)
Frauen gedenken der Opfer von Allen und fordern striktere Waffengesetze. (7. Mai 2023)
Bild: Keystone/EPA/Adam Davis

Familienmitglieder und Bekannte befragt

Zusätzlich zur Überprüfung der Social-Media-Aktivitäten des mutmasslichen Täters seien auch Familienmitglieder und Bekannte des Mannes befragt worden. Auch Finanzunterlagen, weitere Online-Beiträge, die dem Mann zugerechnet würden, und andere elektronische Medien würden geprüft, sagte der Hinweisgeber.

Bei dem Amoklauf in einem Einkaufszentrum in Allen im US-Staat Texas hatte am Samstag ein Täter mit taktischer Ausrüstung und bewaffnet mit einem Gewehr in der Art eines Sturmgewehrs AR-15 acht Menschen getötet und mehrere weitere verletzt.