Sieben Personen vergiftet Jetzt ermittelt die Polizei wegen Mordversuchs an deutscher Uni

dpa

24.8.2021 - 13:05

Eine Beamtin und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr auf dem Campus der TU Darmstadt.
Eine Beamtin und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr auf dem Campus der TU Darmstadt.
Bild: dpa

Mehrere Menschen trinken an der TU Darmstadt etwas – dann verfärben sich ihre Extremitäten und sie fühlen sich unwohl. Die Polizei ermittelt nun wegen Mordversuchs. 

Fall des mutmasslichen Giftanschlags an der Technischen Universität Darmstadt wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Das Hessische Landeskriminalamt habe in den auf einem Uni-Campus sichergestellten Lebensmitteln Stoffe festgestellt, die zu den Vergiftungserscheinungen bei sieben Menschen geführt haben könnten, teilten die Ermittler am Dienstag mit.

Um welche Stoffe es sich handelt, geben sie nicht preis. «Manche Dinge können und wollen wir nicht veröffentlichen», hiess es bei den Ermittlern über mögliches Täterwissen. Eine 40-köpfige Mordkommission mit dem Namen «Licht» will nun möglichst rasch den oder die Verursacher finden.

Sechs Menschen betroffen

Als Reaktion auf die Vergiftungserscheinungen bei mindestens sieben Menschen war am Montag ein Grossaufgebot von Einsatzkräften am Gebäude L201 des Campus. Sechs Menschen mussten mit Symptomen wie Unwohlsein und Verfärbungen in Spitäler gebracht worden. Ein 30 Jahre alter Student befand sich zunächst in einem kritischen Zustand, der sich nach Polizeiangaben aber stabilisierte.

Bei der weiteren Suche in Gebäuden auf dem Campus seien keine weiteren verdächtigen Gegenstände gefunden worden. Bis Dienstagmorgen hätten sich auch keine weiteren Menschen mit Vergiftungserscheinungen gemeldet.

Milchpackungen und Wasserbehälter kontaminiert

Die Ermittler hatten am Montag mitgeteilt, dass mehrere Milchpackungen und Wasserbehälter mit dem gesundheitsschädlichen Stoff versetzt worden seien. Die Polizei riet dringend dazu, auf dem Campus nur Lebensmittel zu verzehren, die jederzeit unter Aufsicht aufbewahrt wurden. Es gebe aber keine akute Gefährdung mehr.

«Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat», teilte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, am Dienstag mit. «Ich werde so schnell wie möglich mit ihnen persönlichen Kontakt aufnehmen, sofern es ihr Zustand erlaubt.»

dpa