Der Stierkampf hat auf Mallorca trotz heftiger Proteste von Tierschützern ein umstrittenes, aber erfolgreiches, Comeback gefeiert.
Bei der ersten «Corrida de Toros» nach zweijähriger Zwangspause waren die Tribünen der 11'600 Zuschauer fassenden Arena in Palma am späten Freitagabend lange vor Beginn der Veranstaltung gut gefüllt. Freie Plätze gab es kaum.
Vor der Arena «Coliseo Balear» versammelten sich derweil rund 400 Menschen schon zwei Stunden vor Beginn des Events, um lautstark gegen das blutige Spektakel zu protestieren. Sie schlugen auf Töpfe und skandierten Slogans wie: «Mallorca tötet nicht, Mallorca schützt Tiere!» Vor den Kassen bildeten sich währenddessen lange Schlangen von Menschen, die noch Karten ergattern wollten.
Die Rückkehr der Toreros auf die Insel war vom spanischen Verfassungsgericht ermöglicht worden. Ende 2018 kippten die Richter in Madrid in Teilen ein balearisches Gesetz aus dem Jahr 2017, das die linke Regionalregierung durchgebracht hatte und das unter anderem die Verletzung oder Tötung der Stiere untersagte. Dieses Verbot wurde wieder aufgehoben.
Die Begründung der Richter lautete: Da der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei, könne nur der Staat über solche Verbote entscheiden. Die einzelnen Regionen dürfen demnach nicht eigenmächtig solche Beschlüsse fassen.
Einige der Beschlüsse von 2017 gelten auf Mallorca weiterhin. Zum Beispiel durften Minderjährige am Freitag nicht in die Arena. Es galt auch ein Alkoholverbot. Und die Stiere müssen vor ihrem Einsatz per Blutprobe auf Doping- und Beruhigungsmittel untersucht werden. Die Polizei werde über die Einhaltung dieser und anderer Vorschriften wachen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit.
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