Erneuter Wintereinbruch Schneefall beeinträchtigt Verkehr auf Strasse und Schiene

gusi/uri/SDA/dpa

9.1.2019


Situation vor dem Gotthard-Nordportal am Mittwoch: Schnee und Glatteis auf den Strassen sorgten im Morgenverkehr für Unfälle und Verzögerungen.
Situation vor dem Gotthard-Nordportal am Mittwoch: Schnee und Glatteis auf den Strassen sorgten im Morgenverkehr für Unfälle und Verzögerungen.
Live-Webcam gotthard-strassentunnel.ch

In der Schweiz schneit es bis ins Flachland. Das sorgt vielerorts für prekäre Situationen im Strassenverkehr. Auch bei unseren Nachbarn ist die Lage angespannt.

Der Winter hat die Schweiz fest im Griff. Heute werden in den Bergen bis zu 80, im Flachland bis fünf Zentimeter Neuschnee erwartet. Gemäss Meteonews Schweiz sind die Strassenverhältnis prekär. Die Meteorologen warnen vor Glatteis und Verzögerungen im Berufsverkehr. «Zudem ist die Sicht bei hoher Niederschlagsintensität stark eingeschränkt», wie es weiter heisst.

Aufgrund der Wetterverhältnisse kam es bereits zu Ausfällen im Zug und S-Bahnverkehr. Die Matterhorn Gotthard Bahn hat den Zugverkehr auf der Strecke zwischen Dieni im Bündner Oberland und Andermatt im Kanton Uri eingestellt.

Unterbruch beim Glacier Express

Das bedeutet, dass Reisende des Glacier Express von Graubünden nach Brig/Zermatt oder umgekehrt einen Umweg über Zürich und Bern in Kauf nehmen müssen. Nach Angaben des Bahnunternehmens bleibt der Streckenabschnitt den ganzen Mittwoch geschlossen. Ein Ersatzbetrieb konnte nicht angeboten werden.

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06.12.2019

Auch ist der Bahnverkehr zwischen Weissbad und Wasserauen auf der Linie Gossau SG – Wasserauen im Appenzell unterbrochen. Der Grund dafür seien starke Winde, schreiben die SBB auf ihrer Homepage.

Ebenfalls wegen Windes ist der Bahnverkehr zwischen Andermatt und Tschamut-Selva auf der Linie Andermatt - Disentis/Mustér auf unbestimmte Dauer unterbrochen. Zwischen Andermatt und Tschamut-Selva bestehen laut den SBB derzeit keine Reisemöglichkeiten. Reisende müssten hier mit Ausfällen und Verspätungen rechnen.

Die Wettersituation soll sich ab Mittwochmittag beruhigen. Am Morgen waren die wichtigsten Strassenverbindungen in Graubünden alle schneebedeckt. Am Wolfgangpass nach Davos sowie zwischen Reichenau und Flims waren für Fahrzeuge Schneeketten Pflicht. Auf der San Bernardino-Route der A13 zwischen Thusis und Roveredo wurde ein Fahrverbot für Lastwagen mit Anhängern erlassen.

Salzstreu-LKW von Strasse abgekommen

Im Kanton Aargau ist bei starkem Schneeschauer ein Salzstreu-Lastwagen in einer Linkskurve ins Rutschen gekommen, von der Strasse abgekommen und umgekippt. Verletzt wurde beim Unfall niemand. Die Strasse über den Jura-Übergang musste allerdings vollständig gesperrt werden, damit das auf der Seite liegende Fahrzeug geborgen werden kann. Die Bergung war aufwendig, die Unfallstelle erst wieder kurz vor 13 Uhr geräumt.

Ein Schneeräumungs- und Salzfahrzeug ist am Mittwochmorgen auf der Strasse über den Benken zwischen Oberhof AG und Küttigen AG ins Rutschen geraten und umgekippt.
Ein Schneeräumungs- und Salzfahrzeug ist am Mittwochmorgen auf der Strasse über den Benken zwischen Oberhof AG und Küttigen AG ins Rutschen geraten und umgekippt.
Bild: Handout Kantonspolizei Aargau

Die Schneefälle führten am Mittwoch auch in anderen Teilen des Kantons Aargau zu teils prekären Strassenverhältnissen. Der Kantonspolizei wurden allein zwischen 7 und 9.30 Uhr weitere sechs Unfälle gemeldet. Mehrheitlich blieb es bei Blechschaden. Vier Beteiligte wurden leicht verletzt.

Während der Norden der Schweiz im Schnee versinkt, ist es im Kanton Tessin hingegen weiter trocken. Wegen des starken Nordföhns gilt hier weiterhin grosse bis sehr grosse Waldbrandgefahr und ein absolutes Feuerverbot im Freien.

Schneechaos in Bayern und Österreich

Riesige Schneemengen beherrschen das Leben auch in weiten Teilen Südbayerns und Österreichs. In den bayerischen Alpen haben die Behörden die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. In grossen Teilen des österreichischen Bundeslandes Salzburg gilt die höchste Warnstufe, wie der Lawinenwarndienst des Landes mitteilte. Und noch wird nicht weniger Schnee erwartet: Bis mindestens Mitte nächster Woche wird es nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes vor allem im Alpenraum weiter schneien – mit kleineren Unterbrechungen.

Im Berchtesgadener Land hat eine Lawine eine Strasse teilweise verschüttet. Rettungskräfte suchten am Mittwoch nach möglichen Verschütteten, wie die Polizei mitteilte. Zunächst war unklar, ob Fahrzeuge oder Menschen von dem Abgang betroffen waren.

Im Beisein seiner Schüler ist ein 62 Jahre alter Lehrer nach einem Skiunfall auf der Mariazeller Bürgeralpe in Österreich gestorben. Der Mann verlor aus bislang ungeklärter Ursache bei der Abfahrt einen Ski und stürzte links über den Pistenrand in einen steil abfallenden Wald, wie die Polizei mitteilte. Dort blieb er im lockeren und metertiefen Schnee kopfüber stecken. Die nachkommenden neun Schüler konnten dem Mann aufgrund der Schneemassen nicht helfen. Einsatzkräfte der Bergrettung Mariazell konnten schliesslich zu dem 62-Jährigen absteigen, stellten aber keine Lebenszeichen mehr fest.

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