UnwetterErstes Sommerwochenende mit Gewitter aber ohne Sommer-Temperaturen
ot, sda
6.6.2021 - 15:47
Das erste Sommerwochenende dieses Jahres fiel nur bedingt mit sommerlichem Wetter auf. Zwar gab es in der Nacht auf Samstag ein Sommergewitter, das Wetter und die Temperaturen waren aber weniger sommerlich.
Keystone-SDA, ot, sda
06.06.2021, 15:47
SDA
Der meteorologische Sommer startete letzten Dienstag. Sommer-würdige Temperaturen gab es am ersten Sommerwochenende aber nur im Tessin mit Werten lokal von mehr als 25 Grad, wie SRF Meteo am Sonntag mitteilte. Im Mittelland lagen die Höchstwerte jedoch meist im Bereich um 18 Grad. Dort, wo es länger sonnig war, wurde es etwas wärmer – in Genf zum Beispiel gut 21 Grad erreicht und am Sonntag gab es auch am Jurasüdfuss und im westlichen Mittelland mehr als 20 Grad.
Sommerlich war dafür das Gewitter, das sich in der Nacht auf Samstag entladen hat. Mehrere Gewitterzellen mit Niederschlag, Donner, kräftigem Wind und teils Hagel zogen am Freitagabend von Südwesten her über das Mittelland und die Voralpen. Von starken Regengüssen betroffen waren etwa der Kanton Bern, der Jura, aber auch die Innerschweiz und das Baselbiet, Zürich sowie Teile der Ostschweiz.
Die Gewitter brachten laut SRF Meteo lokal bis zu 40 Millimeter Regen, vereinzelt wurde auch Hagel gemeldet, und lokal gab es Sturmböen. Meteonews zählte bis am Samstagmorgen knapp 14'000 Blitze. Schweizermeister war der Kanton Bern mit über 5800 Entladungen.
Bauernhaus wegen Blitz abgebrannt
In Wahlendorf (Gemeinde Meikirch) im Kanton Bern setzte einer der Blitze gegen 23 Uhr ein Bauernhaus in Brand. Obwohl sie das Feuer rasch unter Kontrolle brachten, konnten die Löschkräfte nicht verhindern, dass das Haus niederbrannte. Wegen der Abgeschiedenheit des Gebäudes war die Wasserbeschaffung schwierig. Ein Feuerwehrmann wurde beim Einsatz verletzt. Eine Ambulanz brachte ihn ins Spital.
Wegen überschwemmter Keller und auf Strassen gestürzter Bäume standen dutzende Feuerwehren im Mittelland im Einsatz. Alleine im Kanton Bern kam es zu 36 weiteren Feuerwehreinsätzen. Im für Überschwemmungen anfälligen Matte-Quartier der Stadt Bern räumten die Berufsfeuerwehr und eine Spezialfirma mit schwerem Gerät Schwemmholz aus der Aare.
Der Bund hatte zuvor für mehrere Regionen vor allem im Westen der Schweiz vor heftigen Gewittern gewarnt. Für die betroffenen Gegenden rief er die Gefahrenstufe 3 aus. Dies bedeutet erhebliche Gefahr etwa wegen Hagel, Sturmböen und Starkregen.
Viel heisse Luft aus Afrika in Sicht
In der Nacht zum Samstag gab es zudem einen Temperatursturz um rund fünf Grad. Trotzdem kann noch nicht von der «Schafskälte» gesprochen werden, die üblicherweise am 4. Juni beginnt, wie SRF Meteo mitteilte. Dafür müssen die Nachmittagstemperaturen zwischen dem 4. und dem 20. Juni um mehr als 4 Grad unter dem langjährigen Schnitt liegen. Dieser wert liegt im Mittelland bei einer Nachmittagstemperatur von 17,5 Grad, im Wallis und im Tessin bei 20,5 Grad.
Das Wetter bleibt gemäss SRF Meteo noch bis und mit Mittwoch unbeständig. Danach trocknet die Luft mehr und mehr ab, und es wird länger sonnig. Am kommenden Wochenende könnte es sonnig und sehr warm werden. Die aktuellen Wettermodelle zeigen ein kräftiges Hoch über Deutschland und viel heisse Luft aus Afrika in der Höhe. Ob sich diese Wetterlage konkretisiert, bleibt allerdings noch abzuwarten.