Nato bietet Hilfe an Estnische Armee sucht nach Rakete - Nato bietet Hilfe an

Ani Antunovic

9.8.2018

Ein Eurofighter der spanischen Luftwaffe überfliegt die Militärbasis Moron de la Frontera. Ein spanischer Kampfjet feuert versehentlich eine Rakete über Estland ab. Wo sie niedergegangen ist und ob sie explodiert ist, bleibt unklar.
Ein Eurofighter der spanischen Luftwaffe überfliegt die Militärbasis Moron de la Frontera. Ein spanischer Kampfjet feuert versehentlich eine Rakete über Estland ab. Wo sie niedergegangen ist und ob sie explodiert ist, bleibt unklar.
dpa

Ein spanischer Kampfjet feuert versehentlich eine Rakete über Estland ab. Wo sie niedergegangen ist und ob sie explodiert ist, bleibt unklar. Nun schaltet sich sogar Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein.

Estland hat am Mittwoch weiter nach einer Luft-Luft-Rakete gesucht, die von einem spanischen Nato-Kampfjet versehentlich über dem Baltenstaat abgefeuert wurde. Nach Angaben der Armee verdichten sich aber die Hinweise, wo der Flugkörper vom Typ Amraam abgeblieben ist. «Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 95 Prozent, dass die vermisste Rakete gefunden wurde, obwohl deren wichtigen Teile noch nicht in unserem Besitz sind», sagte Luftwaffen-Chef Riivo Valge. Demnach seien die Flugbahn und der mögliche Landepunkt bekannt, an dem eine auch zuvor von Zeugen gemeldete Explosion stattgefunden haben soll. Dabei handele es sich um ein unbewohntes Sumpfgebiet im einem Naturschutzgebiet.

Der spanische Eurofighter hatte nach Armeeangaben den scharfen Flugkörper am Dienstagnachmittag aus bisher nicht bekannten Gründen unbeabsichtigt im Luftübungsgebiet nahe der südestnischen Stadt Otepää gestartet. Die mit bis zu zehn Kilogramm Sprengstoff gefüllte Rakete besitzt einen eingebauten Selbstzerstörungsmodus. Ob dieser funktioniert hat, ist unklar.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach nach Angaben einer Sprecherin mit Estlands Ministerpräsidenten Jüri Ratas und bot ihm die volle Unterstützung des Militärbündnisses bei den Untersuchungen an. Er bezeichnete den Vorfall wie Ratas als bedauernswert. Auch Verteidigungsminister Jüri Luik sprach von einem «äußerst seltenen und bedauerlichen Vorfall».

Wie es dazu kommen konnte, werde bereits eingehend untersucht. Bis zur Aufklärung der Ursache werden die zur Luftraumüberwachung des Baltikums abgestellten spanischen Kampfjets am Boden bleiben, sagte Luik der Zeitung «Postimees». Die Aufgabe soll stattdessen von portugiesischen Nato-Kampfjets übernommen werden.

Die an Russland grenzenden Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Kampfjets. Deshalb sichern die Verbündeten im Zuge des «Baltic Air Policing» der Nato schon seit 2004 den baltischen Luftraum. Dafür sind derzeit spanische und portugiesische Kampfjets in Siauliai (Litauen) und Ämari (Estland) stationiert.

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