Eineinhalb Jahre nach dem Tod von Soundgarden-Frontmann Chris Cornell hat seine Familie den früheren Arzt des Sängers verklagt. Die Familie wirft dem Mediziner vor, dem Grunge-Musiker "nachlässig und wiederholt" gefährliche Medikamente verschrieben zu haben.
Nach Auffassung von Cornells Familie ist der Arzt damit mit Schuld am Suizid des Sängers. Cornells Witwe Vicky und ihre beiden Kinder reichten die Klage am Donnerstag in Los Angeles ein. Sie fordern einen nicht näher bezifferten Schadenersatz.
Der Grunge-Rock-Pionier hatte sich im Mai 2017 nach einem Konzert in Detroit im Alter von 52 Jahren das Leben gekommen. Er hatte zeitlebens mit Depressionen und Drogenkonsum gekämpft.
Seine Familie wirft nun dem Arzt Robert Koblin vor, dem Sänger zwischen 2015 und 2017 ohne jegliche medizinische Untersuchung Psychopharmaka verschrieben zu haben, darunter grosse Mengen des Beruhigungsmittels Lorazepam. Der Mediziner habe Cornell in dieser Zeit nicht einmal gesehen oder mit ihm gesprochen.
Die Medikamente hätten Cornells Urteilsvermögen beeinträchtigt und ihn zu "gefährlichem und impulsivem Verhalten" angetrieben, "das er nicht kontrollieren konnte und das ihn das Leben gekostet hat", heisst es in der Klageschrift. Koblin war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zunächst nicht zu erreichen.
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