Eva Air unter DruckFlugbegleiterin stirbt nach Nonstop-Flug – wurde ihr Hilfe verweigert?
Oliver Kohlmaier
15.10.2025
Eine Flugbegleiterin von Eva Air ist nach einem 13-stündigen Nonstop-Flug verstorben.
Bild: IMAGO/CHROMORANGE
Der Tod einer Flugbegleiterin und ein Beitrag in den sozialen Medien sorgen derzeit für mächtig Wirbel in Taiwan. Im Zentrum der Kritik stehen die Arbeitsbedingungen bei der nationalen Airline Eva Air.
Redaktion blue News
15.10.2025, 22:13
Oliver Kohlmaier
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die taiwanesische Fluggesellschaft Eva Air steht nach dem Tod einer Flugbegleiterin massiv unter Druck.
Dem Crewmitglied soll medizinische Hilfe verweigert worden sein.
Die Airline hat eine interne Untersuchung des Vorfalls gestartet.
Befeuert wurde die Kritik insbesondere von einem Beitrag in den sozialen Medien, das der Fluggesellschaft «systematische Gleichgültigkeit gegenüber der Gesundheit der Crewmitglieder» vorwirft.
Eine Flugbegleiterin der taiwanesischen Airline Eva Air ist wenige Tage nach einem 13-stündigen Nonstop-Flug von Mailand nach Taipeh verstorben. Schon vor dem Flug soll sie über Unwohlsein geklagt haben.
Medienberichten zufolge soll der Kabinenchef sich jedoch geweigert haben, medizinische Hilfe vom Boden anzufordern und darauf bestanden haben, dass sie ihre Arbeit fortsetzt. Der Frau wurden demnach bei der Ankunft auch ein Rollstuhl oder ein Krankenwagen verweigert. Wenige Tage später verstarb sie in einem Spital in Taipeh.
Eva Air hat den Tod der Flugbegleiterin inzwischen bestätigt und eine interne Untersuchung eingeleitet. Auch die Behörden hat der Vorfall auf den Plan gerufen. So schickte das das Arbeitsaufsichtsamt von Taoyuan Mitarbeiter zu EVA Air geschickt, um Ermittlungen aufzunehmen, berichtet die «Taipei Times».
Posting in sozialen Medien sorgt für Wirbel
Befeuert wurde die Kritik an der Fluggesellschaft insbesondere durch einem Beitrag in den sozialen Medien. Der oder die Verfasser*in gibt vor, selbst ein Crewmitglied bei Eva Air zu sein. Bei dem Vorfall handle es sich keineswegs um einen «bedauerlichen Zufall». Vielmehr sei der tragische Tod der Flugbegleiterin «das Ergebnis systematischer Gleichgültigkeit gegenüber der Gesundheit der Crewmitglieder».
Dem Beitrag zufolge klagte die Flugbegleiterin während des Fluges über Unwohlsein, wurde jedoch weder krankgeschrieben, noch durfte sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Da Krankschreibungen, Sonderurlaub und Jahresurlaub sich auf Leistungsbeurteilungen, Beförderungen und Jahresendboni auswirken können, haben viele Flugbegleiter das Gefühl, dass sie sich keine Freistellung nehmen können, heisst es in dem Beitrag weiter.
Grosse Belastungen für Crewmitglieder
Die Gewerkschaft der Flugbegleiter in Taiwan fordert indessen eine gründliche Untersuchung. Sie hoffe, dass die Fluggesellschaften mehr Empathie gegenüber erkrankten Mitarbeitern zeigen würden.
Flugbegleiter seien vielen Stressfaktoren und Risiken ausgesetzt, darunter Nachtschichten, Überlastung und unterschiedliche Luftdrücke und UV-Strahlung, wodurch viele unter einem geschwächten Immunsystem und chronischen Gesundheitsproblemen litten, fügte sie hinzu.
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