Masterplan des VCS So können die Klimaziele im Landverkehr bis 2040 erreicht werden

cz, sda

22.6.2021 - 11:00

Ein Drittel der Schweizer Treibhausgasemissionen kommt vom Verkehr.
Ein Drittel der Schweizer Treibhausgasemissionen kommt vom Verkehr.
KEYSTONE

Der VCS hat seinen Masterplan für einen fossilfreien Verkehr vorgestellt. Mit einschneidenden Massnahmen könnte die Schweiz die Klimaziele im Bereich Landverkehr bereits bis 2040 erreichen.

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Der Verkehr verursacht hierzulande knapp ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen. Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, ist daher der Verkehrssektor stark gefordert. Laut dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) kann das Ziel des Bundesrats – Netto‐Null bis 2050 – nur erreicht werden, wenn der Verkehr weitestgehend oder ganz fossilfrei wird. Am Dienstag hat der VCS in Bern seinen Masterplan für einen fossilfreien Verkehr vorgestellt.

In einem vom Forschungsbüro Infras im Auftrag des VCS erstellten Bericht wird festgestellt, dass in der Schweiz bis 2050 ein fossilfreier Strassen- und Schienenverkehr erreicht werden kann. Dafür nötig wären zusätzliche technologische Anstrengungen bei der Entwicklung fossilfrei betriebener Fahrzeuge und sehr umfassende Massnahmen zur Steuerung der Verkehrsnachfrage.



Genannt werden in diesem Zusammenhang eine Verringerung der Nachfrage und eine Verlagerung auf Fuss-, Velo- und öffentlicher Verkehr (ÖV). Die Massnahmen müssten zudem sehr rasch ergriffen und umgesetzt werden.

Auch Fossilfreiheit im Verkehr bis 2040 ist gemäss dem Bericht technisch umsetzbar, bedarf aber grosser und rasch wirkender zusätzlicher Anstrengungen. Die Rede ist etwa von einer massiven Verteuerung der fossilen Treibstoffe oder einem Verbot des Einsatzes fossiler Treibstoffe. Parallel dazu müssten ausserdem Strom und strombasierte Energieträger (PtL) in grossen Mengen bereitgestellt werden.

Zielerreichung bis 2030 nicht möglich

Kaum umsetzbar ist, wie der Bericht feststellt, Fossilfreiheit im Verkehr bis 2030. Innert kürzester Zeit müsste sowohl der Technologie‐Shift in maximal möglichem Tempo umgesetzt werden und zudem die Verkehrsnachfrage massiv sinken.

Laut diesem Szenario müsste die Nachfrage beim ÖV sowie Fuss‐ und Veloverkehr innerhalb von zehn Jahren um den Faktor 2 steigen, um den sonst verbleibenden fossil betriebenen motorisierten Individualverkehr (MIV) zu übernehmen.

Die Studie hält fest, dass diese Kapazitäten vor allem im ÖV in dieser kurzen Zeit infrastrukturell nicht bereitgestellt werden könne. Es sei auch nicht möglich, dass bis 2030 genügend strombetriebene Fahrzeuge im Markt seien.