Das Anna-Göldi-Museum in Ennenda GL zeigt die Sonderausstellung «Hexenjagd in Papua Neuguinea». In der Fotoreportage dokumentiert Bettina Flitner, wie Frauen heute noch als «Hexen» verfolgt, gefoltert und getötet werden.
Die Ausstellung dauert vom 13. September bis 31. Oktober. Bettina Flitner gehöre seit Jahren zu den renommiertesten und erfolgreichsten Fotoreporterinnen Deutschlands. Ihre erste Einzelausstellung in der Schweiz sei eine brisante und berührende Fotoreportage, schreibt die Museumsleitung.
Flitner reiste in eine der faszinierendsten und gefährlichsten Gegenden der Welt, wo heute noch alljährlich Frauen als «Hexen» verfolgt, gefoltert und getötet werden. Dort porträtierte und begleitete sie die Schweizer Ordensschwester Lorena Jenal, die in Papua lebt und Frauen vor Hexenverfolgung zu schützen versucht.
Schwester Lorena stammt aus Graubünden und lebt seit 38 Jahren im südlichen Hochland. Zusammen mit ihrem Team schlichtet sie immer wieder aufflackernde Stammeskämpfe und kümmert sich um die stetig zunehmende Zahl von Frauen (und auch einigen Männern), die wegen «Hexerei» gefoltert und getötet werden.
Gefoltert
Zehn Tage lang war die Reporterin zusammen mit einem Kollegen eines Hilfswerks mit Schwester Lorena unterwegs. Sie trafen Männer, die Frauen als «Hexen» gefoltert hatten. Sie sprachen mit den Frauen selbst, die diese Torturen überlebt hatten. Und sie waren dabei, als Schwester Lorena die als Hexe gefolterte und schwerverletzte Teno in die Krankenstation brachte.
Ein Teil dieser Geschichte ist im Anna-Göldi-Museum im Hänggiturm in Ennenda erlebbar. In einer Dauerausstellung zeigt das vor zwei Jahren eröffnete Museum das Schicksal der Magd Anna Göldi, die 1782 von der Glarner Justiz als «letzte Hexe Europas» hingerichtet wurde.
Anna Göldi war wegen Verzauberung respektive Vergiftung einer Tochter ihres damaligen Dienstherrn Johann Jakob Tschudi auf die Anklagebank gekommen. Ihr Schicksal gilt als beispielhaft für die Justizwillkür zur Zeit der alten Eidgenossenschaft.
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