Rache als Motiv Frau verschüttet in Spanien Wein im Millionenwert

sda/tcar

28.6.2024 - 22:22

Aufnahme einer Sicherheitskamera: Im Lagerraum des Weinguts Cepa 21 wird Wein verschüttet.
Aufnahme einer Sicherheitskamera: Im Lagerraum des Weinguts Cepa 21 wird Wein verschüttet.
Bild: dpa

Mitten in der Nacht dringt eine Person in eine Weinkellerei ein – aber nicht, um etwa gratis einen edlen Tropfen zu geniessen. Vier Monate später steht der mysteriöse Einbruch vor der Aufklärung.

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  • Eine Frau hat in einer spanischen Kellerei absichtlich rund 60'000 Liter Wein verschüttet.
  • Es war wohl eine ehemalige Mitarbeiterin, die aus Rache gehandelt hat.
  • Jetzt wurde sie 40 Kilometer nördlich von Madrid als Verdächtige festgenommen.

Eine Frau soll in Spanien aus Rache in einer Kellerei absichtlich rund 60.000 Liter hochkarätigen Wein im geschätzten Wert von mehr als 2,5 Millionen Euro verschüttet haben.

Die ehemalige Mitarbeiterin der Kellerei sei in Villaescusa de Roa circa 40 Kilometer nördlich von Madrid als Verdächtige festgenommen worden, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung «La Vanguardia» und weitere Medien unter Berufung auf die Behörden. Die zuständige Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte auf Anfrage diese Informationen.

Die Frau soll den Erkenntnissen zufolge aus Rache gehandelt haben, weil sie von der bekannten Kellerei Bodegas Cepa 21 zuvor entlassen worden war. Der mutmassliche Sabotageakt hatte sich im Februar in der Gemeinde Castrillo de Duero rund 150 Kilometer nördlich von Madrid ereignet. Der Vorfall hatte in Spanien für grosses Aufsehen gesorgt.

«Ein bittersüsses Gefühl»

Der Präsident des geschädigten Unternehmens, José Moro, sagte jetzt zu «La Vanguardia», er spüre nach der Festnahme «ein bittersüsses Gefühl». Er sei zwar nun ob der mutmasslichen Aufklärung «erleichtert und froh», könne aber immer noch nicht verstehen, «wie ein solches Sakrileg begangen werden konnte». Er sei auch traurig, dass der verschüttete Wein für immer verloren sei und nicht genossen werden könne. Vom «wirtschaftlichen Schlag» für seine Weinkellerei ganz zu schweigen, betonte Moro.

Verdächtige auf freien Fuss

Der Einbruch war in der Nacht auf den 18. Februar von Sicherheitskameras aufgezeichnet worden. Auf den damals auch von Medien veröffentlichten Videos konnte man sehen, wie eine vermummte Person gegen halb vier morgens den Lagerraum der Kellerei in der angesehenen Weinregion Ribera del Duero betrat und in weniger als einer Minute die Hähne von fünf Stahltanks mit Wein unter anderem der Edelmarken Malabrigo und Horcajo öffnete.

Von Anfang an war man davon ausgegangen, dass sich der Eindringling in der Anlage sehr gut ausgekannt haben muss. Die Verdächtige sei inzwischen unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt worden, da kein Fluchtrisiko bestehe, hiess es.