Landwirtschaft Fressfeind der Kirschessigfliege entlarvt

SDA

5.11.2020 - 11:04

Die Schlupfwespe Ganaspis brasiliensis parasitiert Larven der Kirschessigfliege in reifenden Früchten und könnte sich daher als biologischer Schädlingsbekämpfer eignen.
Die Schlupfwespe Ganaspis brasiliensis parasitiert Larven der Kirschessigfliege in reifenden Früchten und könnte sich daher als biologischer Schädlingsbekämpfer eignen.
Source: Tim Haye / CABI

Die Schlupfwespe namens Ganaspis brasiliensis befällt die Kirschessigfliege. Aber nur eine Art dieses Parasiten eignet sich als biologisches Bekämpfungsmittel, wie Insektenforscher im Fachmagazin «Scientific Reports» berichten.

Die invasive Kirschessigfliege ist eine asiatische Essigfliegenart, die etwa Himbeeren, Weintrauben und Pflaumen befällt – auch in der Schweiz, wo sie 2011 erstmals nachgewiesen wurde und grosse Schäden in der Landwirtschaft anrichtet.

Ein natürlicher Gegenspieler des Schädlings ist die Schlupfwespe Ganaspis brasiliensis, die im asiatischen Raum die Larven der Kirschessigfliege parasitiert. Forschende des Centre for Agriculture and Bioscience International (Cabi) in Delsberg um den Entomologen Lukas Seehausen fanden gemeinsam mit französischen Kollegen mithilfe von molekularen Analysen nun heraus, dass Ganaspis brasiliensis nicht nur eine Art, sondern zwei genetisch unterschiedliche Arten sind.

Zweifel entkräftet

Während die eine Art mehrere Fruchtfliegen parasitiert, befällt die andere ausschliesslich Larven, die sich von reifenden Früchten ernähren. «Da nur die Kirschessigfliege in ihrem Invasionsgebiet reifende Früchte befällt, scheinen Parasitoide aus dieser zweiten Gruppe gut als biologische Bekämpfungsmittel geeignet zu sein», sagte Lukas Seehausen gemäss einer Mitteilung des Cabi.

Die Schlupfwespe wurde wiederholt als biologischer Schädlingsbekämpfer gegen die Kirschessigfliege vorgeschlagen. Unsicherheiten bezüglich ihrer Taxonomie und Spezifität hätten bisher jedoch Zweifel an ihrer Eignung aufkommen lassen. Die Entdeckung erlaube nun, sich in weiteren Forschungsarbeiten auf die spezifische Gruppe zu konzentrieren, sagte Seehausen.

http://dx.doi.org/10.1038/s41598-020-76180-5

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