Konstanz setzt Fahrverbot durchFür Einkaufstouristen könnte «Panzerblitzer Toni» teuer werden
Andreas Fischer
16.10.2025
Ein solcher Blitzer erfasst in Konstanz neu alle Fahrzeuge, die sich auf dem Bahnhofsplatz bewegen.
Jenoptik / Dirk Peiper Fotografie
Schweizer Einkaufstouristen kommen nur noch über einen Umweg zum Shoppen: In Konstanz gilt neu ein Fahrverbot am Bahnhofplatz, das die Stadt mit «Panzerblitzer Toni» rigoros durchsetzt.
Für Deutschschweizer ist Konstanz nach wie vor das beliebteste Einkaufsziel: Doch ausgerechnet in der Stadt am Bodensee hat die Polizei jetzt einen mobilen Blitzer aufgestellt, der den Einkaufstouristen teuer zu stehen kommen könnte.
Von den Einheimischen «Panzerblitzer Toni» getauft, erfasst das Gerät alle Fahrzeuge auf dem Bahnhofplatz in Konstanz. Der ist seit Kurzem für Privatfahrzeuge gesperrt. Ausnahmen gelten für Velofahrende, den morgendlichen Lieferverkehr und den öffentlichen Verkehr.
Allen anderen droht eine Busse von 50 Euro, rund 45 Franken, wenn sie den Konstanzer Bahnhofplatz befahren. Niemand sollte darauf hoffen, dass man vielleicht nicht erwischt wird, sollte niemand: «Panzerblitzer Toni» nimmt alles ins Visier, was sich bewegt. Das Hightech-Gerät kann nicht zwischen Velos, Bussen und Autos unterscheiden. Also wird alles geblitzt.
Jeder wird geblitzt
Für die Konstanzer Behörden bedeutet das eine Menge Arbeit, berichtet der «Südkurier». Schliesslich müssen die Fotos manuell ausgewertet werden. Die Stadtverwaltung sei aber bereit, diesen Aufwand zu betreiben. Es gehe schliesslich darum, den Bahnhofplatz zu beruhigen und sicherer zu machen.
Das rigoros durchgesetzte Fahrverbot dürfte auch einigen Schweizer Einkaufstouristen Unannehmlichkeiten bereiten. Sie müssen einen Umweg in Kauf nehmen, um zum Shoppen in die Innenstadt oder in das Lago-Center zu kommen. Oder eben eine Busse bezahlen.
Dem Boom des Einkaufstourismus wird der Konstanzer Dauerblitzer aber kaum Abbruch tun. In einer Studie der Universität St. Gallen ist die Entwicklung bei den Einkäufen im benachbarten Ausland seit 2022 untersucht worden. Ergebnis: Das Geschäft brummt. Stationär und online wuchs das Volumen seit 2022 von 8,43 Milliarden Franken auf 9,26 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Wachstum von 9,9 Prozent.
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