Am Morgen war sie erfroren Gastgeberin wirft Freundin bei minus 19 Grad aus dem Haus

toko

14.9.2023

Die kleine Ortschaft Njurundabommen bei Sundsvall in Schweden.
Die kleine Ortschaft Njurundabommen bei Sundsvall in Schweden.
Hans Lindqvist/CC 3.0

Eine fröhliche Party unter Freundinnen wird zum Albtraum. In Schweden steht eine Frau vor Gericht, die ihre Freundin nachts im Winter aus dem Haus geworfen haben soll. Die 40-Jährige ist daraufhin bei minus 19 Grad erfroren.

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  • In Schweden ist eine 50-jährige Frau angeklagt, die ihre alkoholisierte Freundin bei minus 19 Grad aus dem Haus geworfen haben soll.
  • Laut Anklageschrift irrte die 40-Jährige umher und erfror schliesslich.
  • Die Angeklagte bestreitet die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Vielmehr sei ihre Freundin gewalttätig geworden, habe mit Gläsern um sich geworfen und habe schliesslich selbst das Haus verlassen.

«Ich besuche meine Freundin. Wir sehen uns später.» Mit diesen Worten verabschiedete sich eine 40-Jährige von Ehemann und Tochter. Zurück kehrt sie nicht mehr.

Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, steht in Schweden eine Frau wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht, die ihre Freundin bei Minus 19 Grad Celsius aus dem Haus geworfen haben — und sich nicht weiter um die alkoholisierte 40-Jährige gekümmert haben soll.

Bei dem Vorfall in Njurundabommen bei Sundsvall im vergangenen Dezember versammelten sich sechs Freundinnen, darunter die nun Verstorbene, bei ihrer Freundin, einer 50-jährigen Gastgeberin. Sie wollten gemeinsam feiern und trinken. Doch was als fröhliche, kleine Party begann, wurde zum Kriminalfall.

40-Jährige hatte weder Schuhe noch Mantel

Im Verlauf des Abends entbrannte ein heftiger Streit. Die Gastgeberin setzte ihre betrunkene Freundin laut Staatsanwaltschaft kurzerhand vor die Tür, wo die Temperaturen jedoch bereits auf eisige minus 19 Grad gefallen waren. Die orientierungslose 40-Jährige hatte weder Schuhe noch Jacke oder Mantel an.

Erst am nächsten Morgen wurde sie entdeckt. Die Frau wurde eingeschneit und erfroren gefunden, angelehnt an eine Hecke. Ermittlungen ergaben, dass die Frau in der eisigen Kälte mehrmals umhergeirrt sein muss, bevor sie letztendlich ihren grausamen Tod fand.

Die Staatsanwaltschaft erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die 50-jährige Gastgeberin. Staatsanwältin Malin Löfgren schreibt in der Anklageschrift: «Die Angeklagte hat das Opfer dazu gezwungen, das Haus zu verlassen, und sie ausgesperrt, obwohl sie unter starkem Alkohol- und Drogeneinfluss stand. Das Opfer konnte keine Hilfe suchen, da es weder Mobiltelefon noch Portemonnaie oder Bankkarten hatte.»

Die Angeklagte hingegen bestreitet die Vorwürfe und behauptet, dass ihre Freundin gewalttätig geworden sei und mit Gläsern geworfen habe. Sie sei schliesslich freiwillig gegangen, habe einen Wagen gerufen und sich vor der Tür auf einen Stuhl gesetzt. «Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert, weil sie abgeholt werden sollte», sagt sie.