Nach Unfall Gemeinde Adelboden in Trauer: Kondolenzbuch und Raum der Stille

SDA

14.1.2019 - 16:40

In Adelboden können Trauernde nun in ein Kondolenzbuch eintragen.
In Adelboden können Trauernde nun in ein Kondolenzbuch eintragen.
Keystone/Archiv

Die Gemeinde Adelboden trauert um die Opfer eines schweren Verkehrsunfalls in Schweden. Sechs junge Berner Oberländer, die meisten aus Adelboden, kamen dabei ums Leben. Einer wurde verletzt. Die Gemeinde hat am Montag ein Kondolenzbuch aufgelegt.

Nach einem schweren Unfall, der in Schweden sechs jungen Schweizern das Leben kostete, hat die Gemeinde Adelboden, aus der die meisten der Verstorbenen kamen, ein Kondolenzbuch ausgelegt. Dies sei nach Rücksprache mit den Angehörigen und der freikirchlichen Allianz Adelboden geschehen, wie die Gemeinde am Montag mitteilte.

Das Kondolenzbuch liegt während der Schalteröffnungszeiten in der Gemeindeverwaltung auf. Die freikirchliche Allianz Adelboden eröffnet zudem im Kirchgemeindehaus Adelboden einen Raum der Stille und Trauer, der während 24 Stunden zugänglich ist.

Für die Bevölkerung von Adelboden ist das Ereignis vom Samstag «noch kaum zu fassen», wie die Gemeinde in ihrer Mitteilung schreibt. Die Gedanken seien bei den Trauerfamilien. «Aber gemeinsam werden wir Adelbodnerinnen und Adelbodner nach vorne schauen und die Betroffenen in dieser schwierigen Situation bestmöglich unterstützen.»

Angehörige in Schweden erwartet

Die Gemeinde steht in Kontakt mit den betroffenen Familien und hilft, wo Unterstützung gefragt ist. Noch offen ist, in welcher Form die Dorfgemeinschaft von den Verunglückten Abschied nimmt. Die Todesopfer seien noch in Schweden und von den Behörden noch nicht frei gegeben, hiess es bei der Gemeinde.

In Schweden wurden am Montag Angehörige der Opfer am Unglücksort erwartet. Nähere Angaben dazu machten weder die Gemeinde noch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage.

Die schwedische Polizei teilte am Montagnachmittag mit, dass ein Team für die Betreuung der Angehörigen zur Verfügung stehe. Sie sei zudem daran, Unglückshergang und Ursache zu klären.

Befragungen müssen noch vertieft werden

Erste Befragungen hätten stattgefunden, doch müssten sie noch vertieft werden, teilte die Polizei mit. Auch eine technische Überprüfung der Fahrzeuge wurde durchgeführt. Deren Ergebnisse müssten nun analysiert werden. Die Ermittlungsarbeit werde einige Zeit dauern, teilte die Polizei mit.

Die sieben jungen Schweizer waren am Samstagabend um 02.00 Uhr auf einer Strasse in Masungsbyn, in der Gemeinde Kiruna im Norden Schwedens unterwegs, als es zum Zusammenstoss mit dem Lastwagen kam.

Die Insassen des Minibusses seien alle bis auf einen Verletzten sofort tot gewesen, schreibt die Polizei. Der einzige Überlebende, ein 23-jähriger Adelbodner, wurde in einem Krankenwagen ins Spital gebracht. Aufgrund der Befragung konnte die Polizei die Angehörigen der Opfer kontaktieren. Die formelle Identifikation der Todesopfer steht noch aus.

Die sieben Schweizer befanden sich auf einer Ferienreise. Die Verunglückten haben Jahrgänge zwischen 1991 und 1999. Sie gehörten einer Freikirche an.

Die Strasse, auf der sich der Unfall ereignete, war am Samstagabend weitgehend von Eis bedeckt, es war dunkel und ein starker, eisiger Wind blies. Die Unfallstelle befindet sich laut Polizeiangaben in einer Kurve. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 90 km/h. Gemäss schwedischen Medienberichten gilt die Kurve bei der örtlichen Bevölkerung als gefährlich und unfallträchtig.

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