Gespräche ohne EinigungGemüsestreit im Basler Grenzgebiet köchelt weiter
SDA
17.7.2021 - 00:00
Deutsche Gemüsebauern haben Basler Kunden bislang zollfrei mit ihren Waren beliefert. Dem will die Eidgenössische Zollverwaltung nun aber ein Ende bereiten – wogegen sich die Basler Behörden wehren.
17.07.2021, 00:00
SDA/gbi
«Beide Delegationen begrüssen den jetzt aufgenommenen Prozess», teilte Lukas Ott der deutschen Nachrichtenagentur DPA am Freitag mit. In den kommenden Wochen wolle man weitere Abklärungen vornehmen und den Fachaustausch vertiefen, um die offenen Punkte zu klären.
Ott ist Leiter der Basler Delegation, die sich mit der Eidgenössischen Zollverwaltung getroffen hat. Das Thema? Rüebli und Salatgurken.
Im deutsch-baslerischen Grenzgebiet schwelt ein Streit darüber, dass deutsche Bauern und Gärtnereien ihre Waren zollfrei an Kunden in Basel verkaufen. Mit dieser zollfreien Lieferung soll am 1. Januar Schluss sein. So will es die eidgenössische Zollverwaltung. Doch Anwohner auf beiden Seiten der Grenze protestieren gegen diese Entscheidung.
Bewährte Praxis
Deutsche Agrarbetriebe im Umkreis von zehn Kilometern zur Grenze haben Schweizer Restaurants und Privathaushalte bislang problemlos beliefert. SRF zufolge landen so jedes Jahr etwa 550 Tonnen deutsches Gemüse in etwa 45 Restaurants und 700 Haushalten der Stadt Basel.
Die Zollverwaltung stellt sich nun auf den Standpunkt, dass die jahrzehntelange Praxis gegen uralte Abmachungen verstösst.
Am Freitag kam es nun eben zu einem Gespräch zwischen den Basler Behörden und der Zollverwaltung. Eine Einigung wurde dabei aber nicht erzielt. Laut Lukas Ott will man aber weitermachen.
«Zollrechtliche Einschränkungen machen überhaupt keinen Sinn», hatte Ott bereits vor dem Treffen erklärt. «Deshalb setzen wir uns gegen die beabsichtigte Praxisänderung durch die Eidgenössische Zollverwaltung zur Wehr.»