Wallis und GenferseeSchwülheiss bis Mittwoch – BAG erhöht Hitzewarnung
SDA
3.8.2018 - 14:32
Keine Entspannung in Sicht: Die aktuelle Wetterphase mit einem ausgedehnten Hochdruckgebiet und schwülheissem Wetter hält noch einige Tage an.
Die Hitzewarnung Stufe 3, die im Flachland gilt, wird bis Mittwoch verlängert, wie «Meteo Schweiz» und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilten. Für das Wallis und das Genferseebecken wird die Warnung gar von Stufe 3 (erheblich) auf Stufe 4 (gross) erhöht. In der Südschweiz bleibt die Hitzewarnung Stufe 4 bis am Sonntag bestehen.
Wildwest-Wetter bei Terence Hill und Bud Spencer – geh' mir aus der Mittagssonne, sonst knallt's! Doch ihren High Noon können die Western-Helden behalten, denn bei uns werden die Höchsttemperaturen erst zwischen 17 und 18 Uhr erreicht. Meteorologe Jörg Kachelmann erklärte dazu diese Woche auf seinem Blog, dass die Sonne mittags hierzulande eben nicht am höchsten stehe und ohnehin auch danach den Boden noch aufheize. Aber Achtung: Die UV-Strahlung ist trotzdem mittags am stärksten.
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Zankapfel Zugluft
«Mach' das Fenster zu! Es zieht und du willst dich doch nicht erkälten», hat sich wohl so mancher schon anhören müssen. Zu Unrecht, wie das Gesundheitsmagazin «SRF Puls» erläutert. Die fliessende Luft macht nicht krank, sondern lässt Schweiss auf der Haut verdunsten, was die Haut kühlt. Fangen wir uns einen Virus ein, spart der Körper Energie für dessen Bekämpfung. Die Durchblutung von Armen und Beinen wird heruntergefahren, wir frieren. Bricht die Krankheit aus, glaubt mancher Patient, die Zugluft-Kälte sei der Auslöser.
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Aberglaube: Alkohol bei Hitze ist vollkommen tabu
Um das gleich klarzustellen: Wer sich um 17 Uhr bei 34 Grad auf dem heimischen Balkon zum Feierabend eine gepflegte Flasche Fusel einverleibt, muss sich über den kommenden körperlichen Frust nicht wundern. Aber wer den Wasserhaushalt im Blick hat, kann in Massen trinken, so ein Experte in der «WAZ». Der Grund: Alkohol entzieht dem Körper Wasser. «Man sollte pro halbem Liter (Panasch) einen halben Liter Wasser trinken – oder Wein gleich als Schorle.»
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Babys brauchen bei Hitze keine Bedeckung
Das ist ein schwerwiegender Irrtum, der durch Zugluft noch verschlimmert werden kann. Nein, wir widersprechen damit nicht unserem vorherigen Tipp, denn was Babys nachts bei Hitze gefährlich werden kann, ist Auskühlen durch Schweiss. Die Kleinsten können ihre Körpertemperaturen nur schlecht regulieren, schwitzen erst stark und kühlen dann extrem schnell aus, wenn sie nackt sind und die Flüssigkeit verdunstet. Zugluft verstärkt diesen Effekt noch. Ein Body, der den Rumpf abdeckt, ist Minimum fürs Baby, dessen Temperatur am zuverlässigsten im Nacken erfühlt werden kann.
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Kalte Flüssigkeit kühlt den Körper
Das Mineral aus dem Kühlschrank und die kalte Dusche sind das richtige Hitze-Gegenmittel? Nein, denn zum einen gilt: Was kalt ist, müssen wir auf Körpertemperatur aufheizen, weshalb beispielsweise Beduinen in der Wüste warmen Tee trinken. In der Dusche sorgt das kalte Nass zu einem zusammenziehen der Gefässe, um die Wärme zu speichern. Das erhöht den Puls, was uns sogar zusätzlich Schweiss auf die gerade geduschte Stirn treibt.
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Nördlich der Alpen muss in den Niederungen mit Tageshöchstwerten zwischen 32 und 35 Grad gerechnet werden. In der Nacht dürfte die Temperatur im Norden kaum mehr unter 17 bis 23 Grad sinken. Wegen der leicht erhöhten relativen Feuchtigkeit fühlt sich die Luft schwüler und somit heisser an als sie ist.
Schweizer Wetterflash
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Im Süden rechnen die Meteorologen mit mehr Wolken und Niederschlägen. Deshalb dürfte die Hitzebelastung ab Montag deutlich abnehmen und höchstens noch die Stufe 3 erreichen, wie es weiter heisst.
2003, 2015 und nun 2018
Die aktuelle Hitzewelle begann am 30. Juli. Seither lagen die Temperaturen jeden Tag verbreitet über 30 Grad. In den tiefen Lagen müssen sich die Menschen seither auf mittlere Höchsttemperaturen von 32 bis 34 Grad einstellen. Damit erlebt die Schweiz laut «Meteo Schweiz» eine der zehn intensivsten zehntägigen Hitzeperioden seit Messbeginn 1864. Lokal, etwa in Basel oder Zürich, zeichne sich gar die viert intensivste solche Hitzeperiode seit Messbeginn ab.
Die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit hängt auch wesentlich von der Raumtemperatur ab. Und bei Frauen verhält es sich anders als bei Männern: Sie bringen bei kühleren Zimmertemperaturen eine geringere Leistung. (Symbolbild)
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Wann ist es zu heiss zum Arbeiten? Einen festen Richtwert gibt es dafür im Gesetz nicht.
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So gelten für Arbeitnehmer, die schwere körperliche Arbeiten verrichten, niedrigere Temperaturempfehlungen als etwa für Büroarbeiter.
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Grundsätzlich sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, «ein der Gesundheit nicht abträgliches und der Art der Arbeit angemessenes Raumklima» zu gewährleisten und «Arbeitnehmer vor übermässiger Sonneneinwirkung sowie vor übermässiger Wärmestrahlung, die durch Betriebseinrichtungen und Arbeitsvorgänge verursacht wird, zu schützen».
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Ob nun Bau- oder Büroarbeiter: Viel trinken sollten bei grosser Hitze alle Arbeitnehmer. Die Wasserversorgung ist dabei auch Chefsache.
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Hartes Los für Banker: Auch bei Hitze gilt der vom Chef ausgeschriebene Dresscode. Doch der wird in der Regel etwas gelockert.
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Flip Flops im Büro? Auch bei grosser Hitze sollte man das lieber bleiben lassen.
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Auf der Alpensüdseite stieg die maximale Tagestemperatur bereits ab dem 22. Juli regelmässig über 30 Grad. In Locarno-Monti dürfte es die dritt intensivste 17-tägige Hitzewelle seit Messbeginn 1935 werden. So erreicht die mittlere Höchsttemperatur derzeit über 32 Grad. So heiss war es ähnlich lang anhaltend nur in den Hitzesommern 2003 und 2015. Damals stiegen die Höchsttemperaturen im 17-tägigen Mittel auf über 33 Grad.
In der Schweiz, Deutschland und Österreich herrscht seit Mai 2017 verbreitet Hitze, und es entstanden zahlreiche schwerere Unwetter. Doch bereits zum Anfang des Jahres 2017 kam es vereinzelt zu massiven Sturmschäden und Überschwemmungen. Wie hier am 5. Januar auf dem Steilufer von Zempin (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Insel Usedom: Die Ruine eines Imbiss.
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Nach der Sturmflut kam es auch an der Ostsee in Lübeck (Schleswig-Holstein) in der Innenstadt zu Überschwemmungen. Wider Erwarten sei das Hochwasser in der Nacht zum 5. Januar nicht so schnell abgelaufen wie erwartet, teilte die Feuerwehr damals mit. Besonders betroffen war nach Angaben der Polizei die Lübecker Altstadt.
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Wenige Tage später: Der Fischmarkt in Hamburg steht am 12. Januar unter Wasser.
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Ein Tornado ist am späten Nachmittag des 09. März über den Dächern von Kürnach bei Würzburg (Bayern) zu sehen. «Es wurden 20 bis 30 Dächer abgedeckt, zwei Bäume umgeknickt und Gartenhäuschen umgeweht», sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand.
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Feuerwehrleute und Anwohner räumen noch am gleichen Tag in einem Wohngebiet die Schäden auf, die am späten Nachmittag eine Windhose angerichtet hatte. Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt.
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Von einem Wetterextrem ins andere: Nach einem Waldbrand im Gebiet der Lieberoser Heide nahe Lieberose (Brandenburg). Der Grossbrand wurde durch ein schweres Unwetter gelöscht.
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Nach einem Sturm am 31. Mai in Heimiswil, Kanton Bern, ist ein Teil einer Strasse abgebrochen beziehungsweise weggeschwemmt worden.
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Ein entwurzelter Baum liegt am 15. Juni in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) nach einem Unwetter auf einem Haus.
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Überschwemmungen, geflutete Keller und Brände nach Blitzschlägen haben am 21. Juni in Kärnten für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen war vor allem die Bezirksstadt Wolfsberg.
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Autos fahren am 22. Juni in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an einem umgestürzten Baum vorbei. Nach hochsommerlichen Temperaturen haben in Ostdeutschland die angekündigten schweren Unwetter eingesetzt.
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In Ebstorf (Niedersachsen) hat es am 22. Juni stark gehagelt.
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Auch die Strassen im Stadtteil Ricklingen in Hannover wurden am 22. Juni überschwemmt.
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Am 22. Juni kam es auch in Havighorst (Schleswig-Holstein) ...
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... und in Hamburg-Lohbrügge zu einem starkem Unwetter.
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Am 23. Juni hat sich im Raum Knittelfeld, Österreich, ein Unwetter ereignet.
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28. Juni in Lugano im Tessin: Die Wassermassen des Flusses Cassarate fliessen mit Hochwasserstand vor dem Monte San Salvatore vorbei. Nach dem starken Regen und den heftigen Niederschlägen in der Nacht hatte die Kantonspolizei die Bewohner aufgefordert zuhause zu bleiben.
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Bauarbeiter heben das Bachbett des Flusses Cassarate ausn nachdem Wasser und Schlamm auf die benachbarte Kantonsstrasse geflutet war.
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Der Fluss Maggia bei Avegno-Gordevio führt nach den heftigen Regenfällen vom 28. Juni viel Wasser, weshalb der anliegende Campingplatz Piccolo Paradiso vorsorglich evakuiert wurde.
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Eine Böschung an der Anschlussstelle Oranienburg-Süd/B96 in Oranienburg, nördlich von Berlin, ist am 29. Juni auf einer Länge von etwa 250 Metern nach den starken Regenfällen im Tagesverlauf abgerutscht. Örtlich fiel binnen weniger als 24 Stunden mehr als doppelt so viel Regen wie normalerweise im ganzen Juni.
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Ein Kleinwagen schwimmt am 29. Juni in Oranienburg (Brandenburg) nach Starkregen in einer überfluteten Bahnunterführung. In Oranienburg sind mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden gefallen und haben teilweise den Verkehr lahmgelegt.
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