BayernHochwasserlage in Deutschland entspannt sich etwas – fast 160 Tote
SDA
19.7.2021 - 09:09
Die Lage in den Hochwassergebieten in Deutschland hat sich etwas entspannt.
19.07.2021, 09:09
SDA
In Passau (Bayern) lag der Pegelstand der Donau am frühen Montagmorgen bei 8,18 Metern und damit unterhalb der höchsten Hochwasserwarnstufe von 8,50 Metern. Von katastrophalen Zuständen sei man zum Glück noch entfernt, sagte ein Polizeisprecher.
Auch aus anderen Regionen kamen gute Nachrichten. Im Tagesverlauf will Innenminister Horst Seehofer die von der Flutkatastrophe und grossen Zerstörungen besonders betroffenen Gebiete in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz besuchen.
Die Zahl der bestätigten Todesopfer wegen der verheerenden Überflutungen in Deutschland war am Wochenende auf fast 160 gestiegen. Es ist die schwerste Hochwasserkatastrophe seit Jahrzehnten in dem Land. Viele Häuser, Strassen und Brücken liegen in Trümmern. Feuerwehr, Hilfsdienste und die Bundeswehr sind im Einsatz.
Die Stadt Erftstadt (Nordrhein-Westfalen) informierte derweil, dass die mehr als 100 auf einer Bundesstrasse vom Hochwasser eingeschlossen Fahrzeuge bis auf zwei Lastwagen geborgen seien. Dabei wurden keine Toten entdeckt. Auch im besonders stark von Unwettern getroffenen Berchtesgadener Land im Südosten Bayerns konnten die Menschen etwas aufatmen. «Die Nacht verlief ruhig», hiess es bei der Feuerwehr.
Die Bahnstrecke von Dresden (Sachsen) nach Prag (Tschechien) ist nach Bergungsarbeiten infolge heftiger Unwetter zumindest eingleisig wieder befahrbar. Und im Laufe der Woche soll auch die Schifffahrt auf dem Rhein bei Speyer (Rheinland-Pfalz) und Karlsruhe (Baden-Württemberg) wieder freigegeben werden.
Anlass zur Hoffnung geben zudem die Wetteraussichten: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte zum Wochenstart für die Nordhälfte «nur selten ein paar Tropfen» voraus. Auch in der Südhälfte sei es oft freundlich. Nur südlich der Donau sind laut Prognose nachmittags einzelne Gewitter möglich, örtlich allerdings auch mit Starkregen.
Innenminister Seehofer will sich vor Ort ein Bild von der Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) machen. Es ist dem Innenministerium unterstellt. Die Organisation hat den Angaben zufolge 2500 Helferinnen und Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen, Keller abzupumpen, die Stromversorgung sicherzustellen und Schuttberge abzutragen.
Seehofer wird unter anderem an der Steinbachtalsperre in Euskirchen in NRW erwartet, wo ein Dammbruch zuletzt weiterhin nicht ausgeschlossen war. Am Morgen wollten Experten nach Angaben des Kreises beraten, «wann der sichere Zustand der Talsperre erreicht wird und eine Rückkehr in die evakuierten Gebiete wieder möglich ist».
Das Abpumpen laufe nach Plan, die Situation an der Talsperre sei «unverändert stabil, aber weiterhin nicht unkritisch». Bei einem Kontrollflug eines Hubschraubers der Bundespolizei seien keine Risse festgestellt worden, hiess es am Morgen seitens der Feuerwehr.
Gegen Mittag will Seehofer nach Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) fahren, um ein Krankenhaus zu besuchen. Dort hat das THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage installiert. Wassermassen hatten die Leitungen im Umfeld der Klinik beschädigt.
Der Minister ist nach Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz und Präsident Frank-Walter Steinmeier ein weiterer Bundespolitiker, der in das Katastrophengebiet reist, um den Menschen dort seine Unterstützung zuzusichern.
Unterdessen forderte Wirtschaftsminister Peter Altmaier Aufklärung, ob der Katastrophenschutz ausreichend funktioniert habe. «Es muss, sobald wir die unmittelbare Hilfe geleistet haben, auch geschaut werden: Gibt es Dinge, die nicht gut gelaufen sind, gibt es Dinge, die schief gelaufen sind? Und dann muss korrigiert werden», sagte der CDU-Politiker am Sonntag im «Bild live»-Politiktalk «Die richtigen Fragen». «Es geht nicht um Schuldzuweisungen, es geht um Verbesserungen für die Zukunft.»
Der Leiter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, verteidigte den Katastrophenschutz gegen Kritik. «Unsere Warninfrastruktur hat geklappt im Bund», sagte er im ZDF-"heute journal». «Der Deutsche Wetterdienst hat relativ gut gewarnt.»
Das Problem sei, dass man oft eine halbe Stunde vorher noch nicht sagen könne, welchen Ort es mit welcher Regenmenge treffen werde. Über Warn-Apps seien 150 Meldungen verschickt worden. Wo die Menschen in den Hochwassergebieten durch Sirenen gewarnt worden seien und wo nicht, könne er im Moment nicht sagen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sagte in der Sendung, man werde darüber nachzudenken haben, wie man Warnsysteme verbessern könne und wie man jene erreichen könne, die keine App hätten. Auch bei der Koordination der Katastrophenhilfe sei «wahrscheinlich noch einiges zu tun». Der Minister lehnte aber eine Zentralisierung des Katastrophenschutzes in Berlin ab.
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