Sprache Im neuen Duden – «Lockdown» und «Durchimpfungsrate»

tgab

12.8.2020

Kathrin Kunkel-Razum, Redaktionsleiterin des Duden, liest in der neuen Ausgabe des Duden.
Kathrin Kunkel-Razum, Redaktionsleiterin des Duden, liest in der neuen Ausgabe des Duden.
Bild: Keystone/dpa/Wolfgang Kumm

Heute erscheint der Duden in der 28. Auflage. 3'000 Begriffe sind neu dazugekommen, darunter «Durchimpfungsrate» und «Lockdown».

Die neue Ausgabe werde aber «kein Corona-Duden», versicherte Chefredaktorin Kathrin Kunkel-Razum dem «SRF» in einem Interview. «Aber ja, Corona hat Spuren hinterlassen.» Zum Beispiel «Covid-19» oder «Produktionszahlen».

«Coronavirus stand sowieso schon drin», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur vor dem Erscheinen der 28. Auflage an diesem Mittwoch. Nach dem Sars-Ausbruch 2002/03 sei das Wort wohl aufgenommen worden.

Auch bei anderen Themen wie zum Beispiel Klima/Umwelt, Technik und Geschlechtergerechtigkeit habe es seit der Auflage von 2017 Entwicklungen gegeben, die nun berücksichtigt seien.



Tatsächlich finden sich auch so schöne Begriffe wie «Zwinkersmiley» oder «Gänsehautmoment» unter den 3'000 neu aufgenommenen Wörtern. Auf 148'000 Stichwörter ist das Werk nun insgesamt angewachsen.

Von 300 Begriffen, die Dinge beschreiben, die es so nicht mehr gibt, hat sich die Redaktion getrennt, etwa von «Lehrmädchen» und «Kabelnachricht».

Kunkel-Razum sieht den Duden nicht nur als Nachschlagewerk für Rechtschreibung, gleichzeitig habe die Redaktion eine Art Dokumentationsfunktion für die deutsche Gegenwartssprache. Erstmals finden Nutzer auch Hinweise zum gendergerechten Sprachgebrauch.

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