Belohnung ausgesetzt In Australien spicken Verrückte Supermarkt-Obst mit Nadeln

tsch

19.9.2018

In Australien bleibt das Obst derzeit in den Regalen liegen: In den vergangenen Tagen fanden immer mehr Menschen Nadeln in ihren Früchten. Die Polizei ermittelt.

Der Biss in eine Erdbeere endete für Hoani Hearne im Spital. Ahnungslos as der Australier die süsse Frucht, als er plötzlich auf einen Fremdkörper stiess: in der Erdbeere war eine Nadel versteckt.

«Ich biss genau drauf und schluckte reflexartig», zitiert «Courier Mail» den 21-Jährigen, der letzte Woche mit starken Unterleibsschmerzen ins Spital eingeliefert wurde. Seither fanden immer mehr Australier Nadeln in ihrem Obst, berichtet das Portal «news.com.au».

Da sich die Nadelfunde zunächst auf die Erdbeeren eines einzigen Farmers in Queensland beschränkt hatten, war die Polizei zunächst davon ausgegangen, dass ein Ex-Angestellter sich an dem Bauern rächen wollte. Vor wenigen Stunden wurde jedoch ein Junge verhaftet, der zugab, im Rahmen eines «Streichs» Nadeln in Erdbeeren versteckt zu haben. 

Allerdings meldeten sich auch aus anderen Landesteilen Betroffene, die Pins und Nadeln nicht nur in Erdbeeren, sondern auch in Äpfeln und Bananen entdeckt hatten. «Wir glauben, dass es sich dabei in vielen Fällen um Trittbrettfahrer handelt», erklärte Innenminister Peter Dutton. Um solche abzuschrecken, will die Regierung nun härtere Gesetze erlassen.

«Es ist Zufall, dass niemand ernsthaft verletzt wurde»

«Idioten» und «Feiglinge» schimpft Premier Scott Morrison die Täter. Einer wurde nun verhaftet.
«Idioten» und «Feiglinge» schimpft Premier Scott Morrison die Täter. Einer wurde nun verhaftet.
Keystone

Premierminister Scott Morrison kündigte an, die Strafe für Lebensmittelmanipulation von zehn auf 15 Jahre Haft erhöhen zu wollen. «Ausserdem werden wir einen neuen Straftatbestand schaffen, der sich mit der Rücksichtslosigkeit auseinandersetzt.»

Bis zu zehn Jahren Haft schwebt Morrison für «Idioten» vor, «die denken, sie können in einen Supermarkt gehen und es für lustig halten, Nadeln in Lebensmittel zu stecken.» Inzwischen wurde eine Belohnung von 100'000 australischen Dollar (70'000 Franken) für Informationen ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder der Tätert führen.

Verbrauchern wird bis auf Weiteres geraten, jegliches Obst vor dem Verzehr aufzuschneiden und zu kontrollieren. «Es ist reiner Zufall, dass noch niemand ernsthaft verletzt wurde», sagte Danny Doherty, der zuständige Hauptkommissar der Polizei von New South Wales «news.com.au». «Dadurch wird Panik verbreitet und der Gang zum Supermarkt ein gefährliches Abenteuer.» 

Unterstützung für die Erdbeerbauern

Derweil drohen rund 150 Erdbeerbauern aus Queensland, auf ihrer Ernte sitzen zu bleiben. Erste Handelspartner aus dem Ausland würden ihre Ware nicht mehr abnehmen, heisst es. Die Premierministerin des Bundesstaates kündigte für die Bauern bereits staatliche Hilfen in Höhe von einer Million australischer Dollar an.

Auch in den sozialen Medien solidarisieren sich Australier mit den Erdbeerbauern: Unter dem Hashtag #SmashaStrawb werden dort Rezepte mit geschnittenen oder pürierten Erdbeeren geteilt. 

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