Mit Wolfram verseucht Instagram-Irrsinn: Baden im Giftsee

tmsc

18.7.2019

Sie fürchten weder Tod noch Teufel: Ein neuer Social-Media-Hype verleitet (vor allem) junge Menschen dazu, Bilder an beziehungsweise in einem hochgiftigen spanischen See auf Instagram zu posten.

Das Netz hat seinen neuesten fragwürdigen Trend: Wie 20min in Berufung auf eine Meldung von Publico.es berichtet, posten junge Instagrammer vermehrt Bilder von sich in oder an einem hochgiftigen See am Monte Neme. Der Hotspot in der spanischen Provinz Galicien verdankt seine intensive türkisfarbene Optik einer alten Wolfram-Mine, die in unmittelbarer Nähe zum See zu finden ist. Weil die Giftstoffe über Jahre hinweg ins Wasser gelangt sind, hat sich der See entsprechend verfärbt.

Die furchtlosen Instagrammer, die bislang ins kühle Nass gesprungen sind, klagten hinterher über Hautirritationen und Magen-Darm-Probleme. Glücklicherweise waren jedoch nicht alle so leichtsinnig: Die meisten Besucher machten bislang Fotos in gebührendem Abstand zum Giftwasser und freuen sich lediglich an der betörend schönen Verfärbung des Sees – ohne dabei ihre Gesundheit zu gefährden.

Der allgemeine Trend zur Fotografie an gefährlichen Orten ist indes kein wirklich neuer. Schon in der Vergangenheit sind User auf der Suche nach der besten Instagram-Location gestorben oder schwer verletzt worden. Erst kürzlich wurde medienübergreifend sogar von einem ähnlich blaugefärbten See in Russland berichtet.

Denn auch die «Malediven von Nowosibirsk» sind nicht natürlichen Ursprungs – die giftigen Abfallprodukte eines Kohlekraftwerks haben den See entsprechend verändert. Die deutsche Nachrichtensendung «tagesschau» warnte beispielsweise auf ihrem Instagramprofil vor den im Wasser lauernden Gefahren.

Baden bildet auch hier eine Gefahr für Leib und Leben, was die Instagram-Community jedoch nicht davon abhält, auch in diesem Ort einen neuen Hotspot ausgemacht zu haben: Einige Personen überquerten das Gewässer sogar mittels Stand-Up-Paddeln, die meisten posteten jedoch Bilder von sich am Rande des Sees. Immerhin: Von Badegängen ist bislang noch nichts bekannt.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite