Landwirtschaft Jeder dritte Landwirtschaftsbetrieb setzt digitale Technologien ein

iw, sda

23.11.2021 - 11:29

Von der Krankheitserkennung beim Vieh bis zur Bewässerung: Immer mehr Schweizer Landwirtschaftsbetriebe setzen digitale Technologien ein. Ein weiterer Trend ist die Direktvermarktung: Der Anteil der Betriebe, die direkt ab Hof verkaufen, hat sich seit 2010 verdoppelt.

Keystone-SDA, iw, sda

37 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe – 18'000 der fast 50'000 insgesamt – setzen digitale Technologien ein. Das Instrument der Wahl ist für 28 Prozent das Smartphone: Es regelt beispielsweise das Stallklima und die Fütterung, managt die Herde – medizinisch etwa – und führt die Feldagenda. 20 Prozent der Befragten nutzen digitale Technologien in der Viehhaltung, bei Arbeiten auf dem Feld sind es erst 14 Prozent.

Noch erstaunlich zögerlich werden Drohnen eingesetzt: Nur 2 Prozent der Betriebe nutzen sie auf dem Feld, wie aus der Landwirtschaftlichen Betriebszählung 2020 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Ebenfalls noch in den Anfängen steckt die Vernetzung, zum Beispiel mit externen Dienstleistern. Erst 4 Prozent der Leiter von Landwirtschaftsbetrieben nutzen diese Features.

Allerdings geben 35 Prozent der Landwirte an, sie möchten innert der nächsten drei Jahren in digitale Technologien investieren. 37 Prozent scheuen aber noch die Kosten.

Diversifikation und Direktverkauf

Der andere grosse Trend ist der Verkauf ab Hof: Mehr als jeder 4. Betrieb verkaufte 2020 eigene Produkte direkt an Konsumenten. Vor zehn Jahren waren es noch nicht einmal halb so viele gewesen. 14 Prozent der Höfe verkaufen nicht nur Grundzutaten wie Milch und Eier, sondern auch selber verarbeitete Erzeugnisse wie Gebäck oder Konfitüre.

Allgemein diversifiziert haben 62 Prozent der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe – 2010 waren es erst 45 Prozent. Zur Diversifikation gehört neben dem Direktverkauf etwa auch die Lohnarbeit für andere Landwirtschaftsbetriebe.

Dieser Anteil ist in den letzten 10 Jahren allerdings nur wenig gestiegen von 10 auf 13 Prozent. Die gemeinsame Nutzung von Maschinen und Fahrzeugen hat bei Schweizer Bauern schon länger Tradition.