Zeitumstellung Juncker: «Komme aus dem Staunen nicht heraus»

SDA/dpa/uri

6.11.2019

Jean-Claude Juncker hat für den stockenden Prozess hinsichtlich der Abschaffung der Zeitumstellung in der EU wenig Verständnis. (Archiv)
Jean-Claude Juncker hat für den stockenden Prozess hinsichtlich der Abschaffung der Zeitumstellung in der EU wenig Verständnis. (Archiv)
Bild: Keystone

Der scheidende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verteidigt seinen Vorstoss zur Abschaffung der Sommerzeit – und kritisiert die Mitgliedsstaaten der EU.

Er habe den Vorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung gemacht, weil er aus vielen Gesprächen wisse, dass die halbjährliche Zeitumstellung «ein Problem darstellt, und das wollte ich abschaffen», erklärte Juncker dem ARD-Europastudio Brüssel am Mittwoch. Die EU-Staaten hätten nun die Aufgabe, regionale Vereinbarungen zu treffen, sagte Juncker weiter. Er stelle aber fest: «Wenn die Kommission nicht alles regelt, können es die Mitgliedstaaten unter sich nicht regeln.»

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, die halbjährliche Zeitumstellung abzuschaffen. Die EU-Staaten sollten entscheiden können, ob sie künftig dauerhaft Sommer- oder Winterzeit haben wollten.

Die Brüsseler Behörde stützte sich dabei vor allem auf die Ergebnisse einer öffentlichen Befragung. 4,6 Millionen Menschen in der ganzen Europäischen Union beteiligten sich - 84 Prozent von ihnen sprachen sich für die Abschaffung der Zeitumstellung aus. Es war die mit Abstand erfolgreichste Befragung, die die Behörde bis dato durchgeführt hatte. Allerdings: Die 4,6 Millionen Teilnehmer stellen weniger als 1 Prozent der EU-Bevölkerung dar.

Das Europaparlament fordert ein Ende der Umstellung ab 2021. Bei den EU-Staaten stocken die Gespräche allerdings. Etliche Länder haben noch keine Position, und es ist generell nicht klar, auf welche Zeit, also Sommer- oder Normalzeit, man einheitlich wechseln soll.

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