BergsturzKleiner Teil der «Insel» oberhalb von Brienz abgebrochen
dosp, sda
13.6.2023 - 07:55
Im absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz/Brinzauls in Graubünden hat sich am Dienstag ein Felssturz ereignet. Experten erwarten einen Wechsel in der Dynamik am Berg, allerdings mit unklarer Richtung.
dosp, sda
13.06.2023, 07:55
13.06.2023, 16:49
SDA
«Aus der Basis der Insel hat sich ein etwas grösseres ganzes Kompartiment gelöst», sagte der Brienzer Medienverantwortliche Christian Gartmann auf Anfrage zu Medienberichten. Die Insel ist ein besonders exponierter Teil des bergsturzgefährdeten Hanges.
Die abgestürzten Felsen seien im Geröllfeld unterhalb des Berghanges liegen geblieben. «Das ist eine gute Entwicklung, dass ist das, was man sich erhofft», erklärte Gartmann. Das Ereignis sei «ganz klar keine Überraschung», habe doch die Rutschgeschwindigkeit des Gesteins wieder stark zugenommen.
Das Volumen der abgestürzten Felsen werde auf «einige tausend Kubikmeter» geschätzt, twitterte die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört. Solche Felsstürze seien eines von drei möglichen Szenarien am Berg. Weitere Szenarien seien ein kontinuierlicher Schuttstrom und ein grosser Bergsturz.
Nun erwarten die involvierten Experten am Berg einen Prozesswechsel. Unklar ist laut Mediensprecher Gartmann, in welche Richtung die Veränderung gehen wird.
Die Blockschläge hätten weiter zugenommen, schrieb die Gemeinde. Noch immer könne aber nicht gesagt werden, ob es zu Felsstürzen, einem Bergsturz oder einem Schuttstrom komme. «Die Evakuierung kann noch lange andauern», so die Gemeinde.
Als Felssturz werden Gesteinsabbrüche mit einem Gesamtvolumen von mindestens 100 Kubikmetern bezeichnet. Erst ab einer Million Kubikmeter Gestein wird aus dem Felssturz ein Bergsturz.
Landwirtinnen und Landwirte hatten am Dienstag erneut Zutritt zu den Wiesen unterhalb des Dorfes erhalten, um heuen zu können. Als Folge der gestiegenen Aktivität am Berg wurde der Zutritt kurz vor Mittag wieder aufgehoben. Die Blockschlag-Aktivität sei so hoch, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei, schrieb die Gemeinde.
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