Pazifik-DurchquerungWarum ein Franzose 9000 Kilometer schwimmen will
Ursula Hyzy, AFP
4.6.2018
Den Atlantik hat er bereits vor 20 Jahren durchschwommen - nun will es der Franzose Benoît Lecomte mit dem riesigen Pazifik aufnehmen. Am Dienstag wollte der 51-Jährige von der japanischen Ostküste starten und schwimmend Gefahren wie Haien oder Riesenwellen trotzen.
"Ich mag es, meine persönliche Grenze auszudehnen", sagte Lecomte kurz vor seinem Start zu dem gut sechsmonatigen Abenteuer der Nachrichtenagentur AFP. Ihm geht es aber nicht nur ums Abenteuer, er will auch auf die riesigen Mengen Plastikmüll im Meer aufmerksam machen.
"Als ich klein war und mit meinem Vater am Strand spazieren ging, habe ich kein Plastik gesehen oder fast keins", erzählt Lecomte. Wenn er heute mit seinen Kindern am Strand sei, sehe er hingegen dauernd Plastikmüll.
Und bei seiner Pazifik-Durchquerung wird er durch den sogenannten Plastikkontinent schwimmen, wo sich im Meer riesige Mengen Plastik auf einer Fläche angehäuft haben, die drei Mal so gross wie Frankreich ist.
"Das ist ein enormes Problem, aber auch ein Problem, das wir lösen können, weil wir es verursacht haben", sagt Lecomte. Sein Begleitteam will regelmässig Wasserproben nehmen, um Erkenntnisse über die Plastik-Belastung des Pazifik zu gewinnen. Während seiner Pazifik-Durchquerung sammelt Lecomte ozeanographische und medizinische Daten für insgesamt 27 Institutionen, darunter die Nasa.
Täglich acht Stunden schwimmen
Der 51-Jährige plant, ausgerüstet mit Neoprenanzug, Schnorchel und Flossen täglich acht Stunden lang zu schwimmen - eine riesige körperliche Anstrengung, mit der er mehr als 8000 Kilokalorien pro Tag verbrauchen dürfte. Anschliessend schöpft Lecomte auf seinem 20 Meter langen Begleitschiff "Discoverer" Kraft, indem er sich ausruht, isst und schläft.
Am nächsten Tag lässt sich Lecomte genau an der Stelle wieder aussetzen, an der er am Vortag mit dem Schwimmen aufgehört hat. Auf diese Weise will er die rund 8800 Kilometer von der einen zur anderen Seite des Pazifiks zurücklegen und nach sechs bis acht Monaten San Francisco erreichen.
Nach seinem Start im ostjapanischen Choshi wird Lecomte auf den ersten Metern von seinen beiden Kindern begleitet. Während der gesamten Zeit kümmert sich auf der "Discoverer" ein achtköpfiges Team um ihn, zu dem auch zwei Ärzte gehören.
Sieben Jahre lang hat Lecomte seine Pazifik-Durchquerung vorbereitet. In dieser Zeit habe er sich gefühlt wie "ein Tiger im Käfig", sagt der französische Architekt, der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Texas lebt.
Noch wichtiger als die körperliche Fitness ist laut Lecomte bei seinem Pazifik-Abenteuer die mentale Fitness. Entscheidend sei, dass er immer etwas habe, worüber er während des anstrengenden Schwimmens nachdenken könne, sagt er.
Exakter Zeitplan
Deswegen macht sich Lecompte einen Zeitplan, woran er wann während seiner acht Stunden im Meer denkt. Zum Beispiel will er in der ersten Stunde an seinen Geburtstag denken, in der zweiten Stunde sich Südafrika ausmalen, wo er noch nie war, und in der dritten einen Ausbau des Pariser Louvre ersinnen.
Dabei sei es wichtig, "alle Sinne" zu gebrauchen, sagt er. Wenn er etwa an einen bestimmten Geburtstag im Kreise der Familie denke, versuche er, die Gerüche von damals zu riechen und auf seiner Haut den Wind von damals zu spüren. Unangenehme Empfindungen während des Schwimmens wie Kälte und Schmerz versuche er hingegen "beiseite" zu schieben.
Lecomte hat schon ziemlich konkrete Vorstellungen, was ihn in den kommenden Monaten erwartet. So habe ihn bei seiner Atlantik-Durchquerung einmal ein Hai fünf Tage lang verfolgt. "Nie wieder", hatte der Franzose nach den Strapazen damals gesagt. Aber das ist ja schon 20 Jahre her.
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
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Bild: KEYSTONE
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Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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