Roboter-ChirurgieKrebspatient von 11'000 Kilometer entferntem Arzt operiert
tmxh / dpa / AFP
19.6.2025 - 23:07
Wenn Patient und Chirurg 11'000 Kilometer voneinander entfernt sind: Erstmals fand eine OP in Afrika mit einem Eingriff aus weiter Ferne statt.
Symbolbild: Frank Molter/dpa
Erstmals ist ein Krebspatient in Afrika erfolgreich robotergestützt aus der Ferne operiert worden. Der Chirurg befand sich 11'000 Kilometer entfernt in den USA.
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19.06.2025, 23:07
SDA
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Erstmals ist ein Krebspatient in Afrika erfolgreich robotergestützt aus der Ferne operiert worden.
11'000 Kilometer trennten den krebskranken Patienten während seiner Operation vom Arzt, der den Eingriff vornahm.
Die Operation im CHDC-Krankenhaus in Angolas Hauptstadt Luanda sei «gut verlaufen», sagte der Leiter der Klinik, Carlos Alberto Masseca.
Es klingt unglaublich: 11'000 Kilometer trennten einen krebskranken Patienten während seiner Operation vom Arzt, der den Eingriff vornahm. Zum ersten Mal wurde ein Mensch in Afrika erfolgreich mithilfe von Robotern operiert - und das von einem Chirurgen tausende Kilometer entfernt in den USA.
Die Operation im CHDC-Krankenhaus in Angolas Hauptstadt Luanda sei «gut verlaufen», sagte der Leiter der Klinik, Carlos Alberto Masseca. Dort wurde der 67-jährige Fernando da Silva am vergangenen Samstag an der Prostata operiert. Drei Tage nach dem Eingriff konnte er das Spital wieder verlassen.
Ausführender Chirurg war Vipul Patel vom Global Robotics Institute am Adventhealth Celebration Hospital im US-Bundesstaat Florida. «Der Eingriff fand in einer Entfernung von fast 11'000 Kilometern statt», teilte die Klinik mit. Es sei weltweit die erste Fernbehandlung über eine derart grosse Distanz gewesen.
Ein «grosser Fortschritt»
Nach Angaben des Spitals in Luanda war es «die erste ferngesteuerte Operation in Angola und auf dem afrikanischen Kontinent». Im OP-Saal vor Ort sei ein Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Pflegern, Ingenieuren sowie ein Mitglied aus Patels Team gewesen, hiess es.
Prostatakrebs ist der häufigste tödliche Krebs bei Männern in Ländern südlicher der Sahara. Viele afrikanische Länder haben nur begrenzte Möglichkeiten zur Früherkennung und spezialisierten Chirurgie. Die Operation sei ein «grosser Fortschritt – nicht nur technologisch, sondern auch für die weltweite Gesundheitsgerechtigkeit», sagte Patel.