Staatsanwaltschaft ermittelt Krienser Imam befürwortet Gewalt gegen Frauen und Kinder

SDA/uri

7.10.2019

Ein Mann vor dem Freitagsgebet in einer Moschee. (Symbolbild)
Ein Mann vor dem Freitagsgebet in einer Moschee. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Beim Freitagsgebet in einer Krienser Moschee rät ein Imam dazu, die eigene Ehefrau zu schlagen. Das sei vergleichbar mit entsprechenden Massnahmen bei Kindern, so der Geistliche. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat gegen einen in Kriens LU tätigen Imam eine Untersuchung eingeleitet. Der Mann wird verdächtigt, öffentlich zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit aufgerufen zu haben. Dies teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es handle sich um ein Offizialdelikt. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gelte die Unschuldsvermutung.

Ausgelöst wurde die Untersuchung durch einen Bericht der «SonntagsZeitung» vom 6. Oktober. Demnach soll ein 38-jähriger, aus dem Irak stammender Imam Anfang August in einem Freitagsgebet in der Krienser Darassalam-Moschee den Gläubigen geraten haben, ihre Ehefrauen mit leichten Schlägen zu disziplinieren, wenn andere Massnahmen, wie Gespräche und das Verlassen des Ehebetts, nichts genützt hätten.

Es wurde bereits ermittelt

Es sei legitim, dass ein Mann seine Frau zur Disziplinierung schlage, aber nicht aus Grausamkeit oder aus Gewalt, hat der Imam gemäss der «SonntagsZeitung» gesagt. Er soll die Gewalt gegenüber der Ehefrau mit der Disziplinierung von Kindern verglichen haben.

Gemäss der «SonntagsZeitung» war der Imam 2007 als Asylbewerber in die Schweiz eingereist. 2015 wurde gegen ihn wegen terroristischen Aktivitäten ermittelt, doch wurde er 2016 im sogenannten IS-Prozess vom Bundesstrafgericht freigesprochen.

Die Unterstützung einer kriminellen Organisation sah das Gericht nicht als erwiesen an. Der Freigesprochene erhielt eine Entschädigung von 1092 Franken. Er war von der Staatsanwältin des Bundes in der Hauptverhandlung als «geistiger Brandstifter» bezeichnet worden.

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