Mahnung zu Kolonialverbrechen Künstler lässt sich lebend begraben - Mahnung zu Kolonialverbrechen

sda

26.5.2018

Künstler Mike Parr spricht 2016 bei einem Protest vor dem Sydney University College of the Arts. (Archivbild)
Künstler Mike Parr spricht 2016 bei einem Protest vor dem Sydney University College of the Arts. (Archivbild)
Bild: Getty Images

Ein Australier lässt sich für ein Festival drei Tage lang lebendig begraben. Der Container mit dem Künstler Mike Parr soll am 14. Juni unter einer Strasse in Hobart, der Hauptstadt des australischen Insel-Bundesstaats Tasmanien, in den Boden versenkt werden.

Mit unter die Erde nimmt er Skizzenblock, Stifte, Wasser, Bettzeug und einen Hocker zum Meditieren, wie die Nachrichtenagentur AAP nach örtlichen Medien vom Samstag berichtete. Anlässlich des dreitägigen Dark-Mofo-Festivals soll die Aktion an dunkle Kapitel der Kolonialvergangenheit erinnern.

"Als Mike Parr darum bat, unter Hobarts Strassen begraben zu werden, konnten wir schlecht Nein sagen", sagte der Kreativdirektor des Festivals, Leigh Carmichael.

Der 1945 geborene Künstler Parr will an die nahezu komplette Auslöschung der Aboriginal-Urbevölkerung Tasmaniens nach Ankunft britischer und irischer Siedler im 19. Jahrhundert erinnern. Das Festival will Besuchern zeigen, wo unter ihren Füssen der Künstler sich bewegt.

Das Dark-Mofo-Festival ist für ungewöhnliche Aktionen bekannt. 2017 zogen die Macher Kritik von Tierrechtlern auf sich, weil bei einem nachgestellten Opferritual Rinderkadaver eingesetzt worden waren.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite