LiteraturLeipziger Buchmesse gibt Nominierte bekannt
SDA
14.2.2019 - 11:53
Die Weltgeschichte aus Sicht der Frauen, die Ausgrabungen des alten Babylons vor mehr als hundert Jahren oder eine Reise mit der Eisenbahn durch Europa Richtung Osten: Das sind Geschichten, die es auf die Liste für den Preis der Leipziger Buchmesse geschafft haben.
Mit seinem Roman über die Weltgeschichte aus der Sicht von zehn Frauen geht etwa Feridun Zaimoglu ins Rennen um den Preis der Leipziger Buchmesse. «Die Geschichte der Frau» gehört zu einem der fünf Nominierten in der Kategorie Belletristik, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Der Roman finde die hinter den Stimmen der Männer verborgenen Frauen, dabei sei er «sprach- und bildmächtig und zugleich voll zarter Empathie», begründete die Jury ihre Wahl.
Mit Jaroslaw Rudis schaffte es auch ein Autor aus dem Messe-Gastland Tschechien auf die Liste. Der Tscheche lebt in Berlin und schrieb «Winterbergs letzte Reise» auf Deutsch. Der Roadtrip per Eisenbahn eines biersüchtigen Altenpflegers und eines uralten Sudetendeutschen durch Ostmitteleuropa wird jetzt in Rudis Muttersprache übersetzt.
Anke Stelling gelang mit ihrem Roman «Schäfchen im Trockenen» aus Sicht der Preis-Jury eine «verstörend uneindeutige, scharf belichtete Momentaufnahme der Gegenwart». Auch Matthias Nawrat überzeugte mit seinem Roman «Der traurige Gast» wegen seines Blicks auf die «versehrte Mentalität der Gegenwart», hiess es. Beide Bücher spielen in Berlin.
Zudem nominierte die Jury um den neuen Vorsitzenden und Literaturkritiker Jens Bisky auch das Roman-Debüt von Kenah Cusanit. In «Babel» erzählt die studierte Altorientalistin die Geschichte des Archäologen Robert Koldewey, der im Jahr 1913 bei Bagdad die Ausgrabungen des alten Babylons leitete.
Der Gewinner wird am 21. März auf dem Leipziger Messegelände vergeben. Auch die Preisträger in den Kategorien Sachbuch/Essayistik und Übersetzung werden dort geehrt. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 60'000 Euro dotiert. Mehr als 350 Bücher wurden eingereicht. Voriges Jahr gewann Esther Kinsky mit «Hain» den Belletristik-Preis.
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