Abschaltung der Maschinen angeordnetEltern kämpfen um das Leben ihres unheilbar kranken Babys
dmu
19.10.2023
Ein Richter in England hat entschieden, die lebenserhaltende Behandlung eines sieben Monate alten Babys zu beenden – gegen den Willen der Eltern. Diese haben angekündigt, das Urteil zu bekämpfen.
dmu
19.10.2023, 10:29
19.10.2023, 10:41
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Das sieben Monate alte Baby Indi Gregory ist unheilbar krank.
Ein britischer Richter hat gegen den Willen der Eltern entschieden, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen.
Die Eltern wollen das Urteil anfechten. Sie werden alles tun, um für das Leben ihrer Tochter zu kämpfen, sagt der Vater.
Indi Gregory hatte einen schweren Start ins Leben. Die erst sieben Monate alte Britin leidet an einer unheilbaren mitochondrialen Erkrankung und ist nur durch lebenserhaltende Massnahmen noch am Leben. Nun hat ein Richter gegen den Willen der Eltern entschieden, dass die Maschinen im Spital abgestellt werden.
«Wir sind erschüttert über die Entscheidung des Richters», sagte Indis Vater Dean Gregory gemäss «BBC» zu britischen Journalisten. Seine Tochter habe allen bewiesen, dass sie nicht an der Krankheit sterben werde und «brauche mehr Zeit».
Belastungen der Behandlung überwiegen
Ein Richter des Obersten Gerichtshofs in England sieht die Sachlage anders: «Schweren Herzens bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Belastungen einer invasiven Behandlung die Vorteile überwiegen.» In seiner Urteilsbegründung hält er fest, die Hingabe der Familie an Indi sei «greifbar» und ihr Schmerz «fast unvorstellbar», jedoch seien die medizinischen Befunde «einhellig und eindeutig».
Die mitochondriale Krankheit des Babys verhindert, dass die Zellen im Körper Energie produzieren. Laut Einschätzung des Richters und der Ärzte am Queen's Medical Centre in Nottingham seien die erheblichen Schmerzen, die Indi erleidet, im Verhältnis mit der kurzen Lebenserwartung, keiner Aussicht auf Genesung und bestenfalls minimaler Beteiligung an der Welt um sie herum nicht gerechtfertigt.
Vater Dean Gregory wirft den Ärzten vor, während der Gerichtsverhandlung ein «schrecklich düsteres und negatives Bild» von Indis Zustand gezeichnet zu haben. «Wir wissen, dass sie behindert ist. Aber man lässt behinderte Menschen nicht einfach sterben. Wir wollen ihr einfach eine Chance geben.»
Trotz des Urteils haben die Eltern die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Man werde in Berufung gehen, so Dean Gregory. «Ich und wir als Familie sind bereit, alles zu tun, was nötig ist, um für das Leben unserer wunderschönen Tochter Indi zu kämpfen.»