Regenphänomen auf Lanzarote «Man sah Sturzbäche, die von den Vulkanflanken runterkamen»

Philipp Dahm

14.4.2025

Regenphänomen auf Lanzarote: «Man sah immer mehr Sturzbäche, die von den Vulkanflanken herunterkamen»

Regenphänomen auf Lanzarote: «Man sah immer mehr Sturzbäche, die von den Vulkanflanken herunterkamen»

Weil es auf Lanzorte kaum regnet, ist die Vegetation der Vulkaninsel eher karg. Am 11. April gab es jedoch ein Regenphänomen, dass zwei Orte auf dem Kanaren-Eiland geflutet hat. Hierzu ein Video der Wahl-Lanzaroteña Anne-Christine Hass.

14.04.2025

Weil es auf Lanzorte kaum regnet, ist die Vegetation der Vulkaninsel eher karg. Am 12. April gab es jedoch ein Regenphänomen, dass zwei Orte auf dem Kanaren-Eiland geflutet hat. Eine Wahl-Lanzaroteña erzählt.

Philipp Dahm

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Samstag, 12. April, hat ein Regenphänomen die Kanaren-Insel Lanzarote heimgesucht.
  • Eine Wahl-Lanzaroteña berichtet, dass das Wetterdrama nur zwei Orte im Südosten der Insel betroffen hat.
  • Weil untypisch für Lanzarote kein Wind geweht hat, gingen die Wassermassen in einer Region herunter.

Anne-Christine Hass kennt sich auf Lanzarote aus: Seit 26 Jahren lebt die Deutsche auf der Kanaren-Insel und führt Touristen über das Eiland.

blue News hat mit ihr über die heftigen Regenfälle gesprochen, die am 12. April für jede Menge Aufregung gesorgt haben.

Frau Hass, haben Sie schon einmal solche Regenfälle erlebt wie am Samstag?

Vielleicht schon erlebt, aber ich war nie so mittendrin wie dieses Mal.

Können sie erzählen, wann es losgegangen ist?

Es ging los gegen 13 Uhr. Wir sind wenige Kilometer entfernt von dem Zentrum, wo das alles war, losgefahren, weil ich zur Arbeit musste. Und man sah einfach, dass es echt schwarz war. Und wir sind in dieses Schwarze reingefahren.

Dann fing es immer heftiger an zu regnen. Man sah immer mehr Sturzbäche, die von den Vulkanflanken herunterkamen. Nach wenigen Kilometern liess das wieder nach, und man war raus aus der ganzen Sache: Es war wirklich eine ganz begrenzte Geschichte.

Wo hat sich das Drama denn abgespielt?

Das kann man ganz genau sagen: Das Zentrum war in der Nähe vom Golfplatz von Costa Teguise. Der Ferienort Costa Teguise war also extrem betroffen – und die Hauptstadt Arrecife.

Costa Teguise (rot markiert) und die Insel-Hauptstadt Arrecife im Südosten von Lanzarote haben am 12. April jede Menge Regen abbekommen.
Costa Teguise (rot markiert) und die Insel-Hauptstadt Arrecife im Südosten von Lanzarote haben am 12. April jede Menge Regen abbekommen.
Google Earth

Nun gibt es ja auf Lanzarote ja nicht so oft Regen. Wahrscheinlich ist die Insel überhaupt nicht dafür ausgelegt, so viel Wassermassen in kurzer Zeit zu verarbeiten?

Absolut. Es gibt zwar entsprechende Strukturen, aber wenn das so massiv passiert, sucht sich das Wasser eben seinen eigenen Weg. Wir haben das auch massiv miterlebt, als wir von meinem Termin zurückkamen. 

Was ist passiert?

Wir sind, um uns das einmal anzuschauen, mitten rein in die Geschichte, die nicht mehr aufhören wollte. Wir dachten, der Regen würde nach einer halben Stunde oder einer Stunde wieder aufhören, aber das Ganze zog sich über drei Stunden hin. Es gibt natürlich Kanäle, die für solche Fälle angelegt werden, aber die sind alle komplett übergelaufen.

War es chaotisch?

Wir mussten selber immer wieder umdrehen und versuchen, einen Weg aus Costa Teguise herauszufinden, weil immer wieder die tieferen Stellen komplett überschwemmt waren. Wir haben Autos gesehen, die stecken geblieben sind, und den Zivilschutz, der schon längst unterwegs war, um Leute zu retten.

Was ist mit den Feriengästen?

Wir haben tatsächlich englische Touristen gesehen, die offensichtlich aus dem Aquapark kamen, einem Wasser-Vergnügungspark. Die reisten dann deprimiert die Strasse lang. Das war ziemlich lustig.

Wie lange ging denn die Sintflut und wie sieht es jetzt aus?

Die Bilder von Arrecife und von Costa Teguise sind desaströs. Da sind noch Strassen gesperrt. Aber das Ganze war am noch Nachmittag schon wieder vorbei und die Sonne hat wieder geschienen.

Das war ja so ein bisschen wie in Valencia, als es dort heftigen Regen gab: Weil kein Wind weht, bildet sich eine Spirale, und es regnet stundenlang an einer einzigen Stelle ab. Als sich das bei uns dann irgendwann endlich aufgelöst hat, gab es noch zwei, drei ganz leichte Schauer – und das war's.

Das Wetterchaos wird die ohnehin prekäre Wohnungssituation auf Lanzarote noch verschärft haben, oder?

Auf jeden Fall. Also es ist eh schon schwierig genug, ein mehr oder weniger ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Und jetzt gibt es ganz schlimme Schäden: sowohl bei den Privatunterkünften als auch bei den Hotels.


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