Wetter-Kapriolen Historische Schneerekorde für einen Mai

SDA

5.5.2019 - 13:09

In Bern und in St. Gallen ist in einem Mai noch nie mehr Neuschnee gemessen worden als am Sonntagmorgen. Der nasse Schnee allerdings kann zu gefährlichen Situationen führen. Es drohen Ast- und sogar Stammbrüche.

Noch nie ist in Bern und St. Gallen in einem Mai mehr Neuschnee gemessen worden als am Sonntagmorgen. Der viele nasse Schnee, der teilweise bis ins Flachland fiel, kann zu Ast- oder Stammbrüchen führen, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte.

Die Schneefälle setzten am Samstagabend ein. Bis am Sonntagmorgen fielen in St. Gallen 19 Zentimeter Neuschnee. Die Gallusstadt liegt 669 Meter über Meer. Der bisherige Mairekord lag dort gemäss den Daten des Wetterdienstes bei 12 Zentimetern am 7. Mai 1957.

Auch die Messung in Bern (540 m ü. M.) ergab Historisches. Dort massen die Meteorologen 4 Zentimeter Schnee. Die bisherige Rekordmenge lag am 1. Mai 1945 bei einem Zentimeter. Sonst gab es seit Messbeginn im Jahr 1931 in der Bundesstadt in einem Mai nie Schnee. Am meisten Schnee fiel entlang der zentralen östlichen Alpen.

Keinen Schnee gab es in der Genferseeregion. Im Tessin wehte ein heftiger Nordföhn, so dass auch der Südkanton verschont blieb. Wie MeteoSchweiz mitteilte, sind die Schneefälle in den Bergen zu dieser Jahreszeit im Gegensatz zum Flachland nichts Aussergewöhnliches.

Wegen des Schnees in den Bergen musste indessen die Königsettappe des Radrennens Tour de Romandie am Samstag verkürzt werden. Insbesondere fiel der verschneite Col des Mosses aus dem Programm. Der Schnee verhinderte auch das Musikfest in La Joux FR. Die Gäste mussten das Festzelt wegen der Schneelast vorsorglich verlassen, worauf die Organisatoren das Fest absagten.

Gefährlich im Wald

Der viele nasse Schnee kann den Bäumen zusetzen, insbesondere den Laubbäumen, weil sie bereits Blätter tragen. In Gegenden mit viel Schnee ist deshalb von Waldspaziergängen abzuraten.

Zu allem Übel droht am Montag und am Dienstag Frost, wie Meteonews prophezeit. Am Montag dürfte es vor allem im Flachland Bodenfrost geben, am Dienstagmorgen ist die Bodenfrostgefahr verbreitet hoch.

Akut gefährdet sind dadurch blühende Erdbeerfelder, die ohne Frostschutz kaum Früchte tragen dürften. Kritisch wird es auch für frostgefährdete Rebberge. Bei den Obstbäumen ist die Blüte vorbei. Die kleinen Früchte können aber auch Schäden davontragen.

Bilder aus der Schweiz
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