Flughafen Zürich Mann betritt Rollfeld, klaut ein Auto und dringt in Flugzeug ein

uri

13.10.2022

Ein Airbus A330-223 der Swiss in Dock E auf dem Flughafen Zürich.
Ein Airbus A330-223 der Swiss in Dock E auf dem Flughafen Zürich.
Archivbild: Keystone

Ein 27-Jähriger kann unbefugt mit einem Auto über das Flughafengelände in Zürich fahren und sich anschliessend in einem Frachtraum verstecken. Er wurde bereits verurteilt – der Flughafen evaluiert das Sicherheitsproblem.

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Der Flughafen Zürich erhält regelmässig Auszeichnungen «für seine Kundenfreundlichkeit und die hohen Qualitätsstandards», wie man auf der Website stolz bekannt gibt. Doch hier hat sich kürzlich ein Sicherheitsvorfall ereignet, der bislang kaum Konsequenzen nach sich gezogen hat, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Das Ereignis, über das als Erstes die Konsumentenzeitschrift «K-Tipp» berichtete, ereignete sich bereits am 24. August 2022. Demnach gelangte ein 27-jähriger Albaner gegen 22 Uhr unbefugt auf das Flughafengelände. Zunächst spazierte er auf dem Rollfeld herum und bemächtigte sich dann eines Autos der Swiss, mit dem er über die Landepiste 28 zum Dock E fuhr.

Beim hauptsächlich von Langstreckenfliegern genutzten Dock E angekommen, versuchte der Mann dann in einer aufgefundenen Leuchtweste in eine Maschine nach Johannesburg zu gelangen. Doch die Crew verwehrte ihm den Zutritt, worauf er flüchtete.

Nach der Flucht im Frachtraum entdeckt

Ein Swissport-Mitarbeiter entdeckte ihn schliesslich im Frachtraum einer weiteren Maschine nach São Paulo. Der Mann wollte offenbar als blinder Passagier mitfliegen.

Nach der Festnahme untersuchte ein Arzt den «offensichtlich verwirrten Mann» berichtet «K-Tipp». Inzwischen hat ihn die Staatsanwaltschaft Zürich «wegen rechtswidriger Einreise, unrechtmässigen Aufenthalts, Hausfriedensbruchs und Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, per Strafbefehl mit einer bedingten Geldstrafe sanktioniert», wie ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich dem «Tages-Anzeiger» mitteilte.

Auf dem Flughafen Zürich würden die Geschehnisse indes auch noch sieben Wochen nach dem Vorfall evaluiert, wundert sich die Zeitung. «Weil die Abklärungen zu diesem Vorfall noch nicht vollständig abgeschlossen» seien, habe «es bis anhin keine Anpassungen der Prozesse gegeben», teilte eine Flughafensprecherin demnach mit. Wie sie weiter erklärte, könnten solche Einzelfälle  «an keinem Ort mit hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden».