Aktuell Medien: 28 Jahre unschuldig in Haft – Mann in USA freigelassen

SDA

16.2.2023 - 11:12

Lamar Johnson, nach Ansicht des Bezirksstaatsanwalts von St. Louis zu Unrecht für einen Mord im Jahr 1994 verurteilt. Foto: Emily Curiel/The Kansas City Star/ZUMA/dpa
Lamar Johnson, nach Ansicht des Bezirksstaatsanwalts von St. Louis zu Unrecht für einen Mord im Jahr 1994 verurteilt. Foto: Emily Curiel/The Kansas City Star/ZUMA/dpa
Keystone

Nach 28 Jahren hinter Gittern ist Medienberichten zufolge ein Mann in den USA für unschuldig erklärt und aus dem Gefängnis entlassen worden.

Ein Berufungsgericht in St. Louis im US-Staat Missouri befand am Dienstag (Ortszeit), dass der Verurteilte das Verbrechen – den Mord an einem Mann 1994 – nicht begangen habe, wie der Sender CNN und andere Medien berichteten. Grundlage für die Entscheidung von Richter David Mason waren demnach glaubhafte Aussagen zweier Männer, von denen einer die Tat gestand und einen Mittäter belastete.

«Ich möchte als Erstes den Leuten danken, die Informationen über den Fall hatten und die Wahrheit ans Licht brachten», sagte Lamar Johnson nach seiner Freilassung vor einer Menschenmenge aus Reportern und Unterstützern, wie der Radiosender St. Louis Public Radio berichtete. Er hoffe, dass sein Fall nun andere ermutige, die ebenfalls zu Unrecht verurteilt worden seien.

Johnson hatte für die Tatnacht im Jahr 1994 ein Alibi, wie CNN weiter schrieb. Doch ein Augenzeuge belastete ihn, und 1995 wurde er zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit einer Begnadigung verurteilt. Johnsons Anwältin Kimberly Gardner strengte 2022 ein Berufungsverfahren an und brachte vor, dass seine Verurteilung zu grossen Teilen auf falschen Aussagen von Augenzeugen beruhte. Zugleich warf sie Staatsanwälten und Ermittlern Fehlverhalten vor. Richter Mason sprach den Medienberichten zufolge von Fehlern, durch die die verfassungsmässigen Rechte des Angeklagten verletzt worden seien.

Die Seite GoFundMe rief zu Spenden für Johnson auf. Für seine Zeit, die er unschuldig im Gefängnis gesessen habe, werde er vom US-Staat nicht entschädigt, hiess es unter anderem.